60. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus

 

Wir begehen in diesen Tagen den 60. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die sowjetischen Truppen sowie deren Allierter der Antihitlerkoalition : der USA, Großbritanniens und Frankreichs.

Der vom faschistischen deutschen Staat entfesselte 2. Weltkrieg wurde generalstabsmäßig vorbereitet und ist vom deutschen, sowie dem Großkapital anderer Staaten, finanziert worden.

Er wurde von der Wehrmacht vor allem in den von ihnen besetzten östlichen Gebieten, insbesondere der Sowjetunion, befehlsmäßig umgesetzt.

Siehe Generalstabsplan Ost, in dem es heißt:...“ Millionen einer minderwertigen, sich wie Ungeziefer vermehrenden Rasse zu beseitigen“

Und dazu zählten die Faschisten nicht nur Juden, sondern vor allem Menschen slawischer Herkunft, bzw.  Sinti, Roma u. a., die deren arischer Rassentheorie nicht entsprachen.

Der besondere Hass der Faschisten aber galt in den von ihnen besetzten Ländern den Kommunisten, Kommissaren, Partisanen, die der faschistischen deutschen Besatzung erbitterten Widerstand entgegensetzten und  diesen Opfermut nicht selten mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Dieser entsetzliche Aggressionskrieg Hitlerdeutschlands forderte nach Schätzungen zwischen 55 und 62 Millionen Tote.

China hatte mehr als 10 Millionen Tote zu beklagen, Polen 4,5 – 6 Millionen, Japan 1,8 Millionen, Frankreich 800 000, die USA 500 000,Großbritannien 400 000 und Deutschland

5 – 6  Millionen. Die Sowjetunion verlor in diesem Großen Vaterländischem Krieg

ca 27 Millionen Menschen und stellt damit das Land dar, das im 2. Weltkrieg den höchsten Blutzoll entrichten musste.

Schon aus diesem Grunde gebührt am 8. Mai den Soldaten der Sowjetarmee unser besonderer Dank. Die Bevölkerung in allen von den deutschen Faschisten besetzten Ländern begrüßten die sowjetischen Truppen damals im Frühjahr 1945 als Befreier und wird sich stets dankbar dessen erinnern, dass sowjetische Kommandeure sofort Suppenküchen einrichten ließen und das Wenige, das sie hatten, mit der Bevölkerung, auch der deutschen, geteilt haben.

Heute unterscheiden sich die Geister bei der Frage: War der 8. Mai 1945 eine Befreiung, oder war dieser Tag eine Niederlage ?

Damals wie heute muss man sich bei Kriegen die Frage stellen :“Cui bono ?“

„Wem nützen Kriege ?“ Sind es Aggressionskriege oder Verteidigungskriege ?

Auch sollte man heute wie damals kein Gleichheitszeichen zwischen Staaten und Völkern ziehen. Das ist stets kontraproduktiv !!

Denn die Völker zahlen in jedem Krieg einen hohen Blutzoll.

Aber es ist von ungleich höherer Bedeutung für sie, ob sie ein moralisches Recht haben, ihren überfallenen Staat zu verteidigen, oder ob sie sich vom Großkapital als „Schlachtvieh“ in Aggressionskriegen missbrauchen lassen.

Rund 8000 deutsche Soldaten wurden als „Fahnenflüchtige“ in den letzten Kriegsmonaten 1945 standesrechtlich erschossen.

Diese faschistischen Massenmorde wie auch die Massaker, vor allem an führenden Kommunisten, in den KZs kurz vor Kriegsende und auf den von den SS begleiteten Todesmärschen Richtung Westen sollten uns stets in Erinnerung bleiben und eine mahnende

Warnung sein !

Ob das Bewußtsein von der Befreiung damals 1945 bei den meisten Menschen vorhanden war oder nicht, darüber kann man streiten, aber nicht über die Tatsache, der objektiven Wahrheit entsprechend, dass 1945 nicht nur Deutschland, sondern alle Staaten Europas von  der faschistischen Gewaltherrschaft befreit wurden !!

Diese Tatsache bleibt den damals an den Kämpfen beteiligten sowjetischen, amerikanischen britischen und französischen einfachen Soldaten unvergessen.

Deswegen war ihnen die bald darauffolgende Zusammenarbeit der Staaten der westlichen Allierten mit den vormaligen Feinden, den deutschen Faschisten, im Militärwesen, der Politik, den Nachrichtendiensten usw...unverständlich. Aber diese Fakten sprechen eine zu deutliche Sprache, als dass man verkennen könnte, dass es den kapitalistischen allierten Staaten  bei ihrer späten Allianz mit Sowjetrussland vor allem darauf ankam, die Sowjetsoldaten vorwiegend als Kanonenfutter zu nutzen, um den starken Feind, den deutschen Faschismus, unter Vermeidung größerer eigener menschlicher Verluste niederzuringen.

Auch darf man keinesfalls verkennen, dass, je länger der 2. Weltkrieg dauerte, Milliarden 

US - Dollar in die Kassen der Rüstungsmonopole der allierten Länder „gespült“ wurden.

Und nicht vergessen werden darf auch nicht die Tatsache, dass die Rüstungsmonopole

nicht nur die Allierten mit Rüstungsmaterial versorgt hatten, sondern bis zum Schluss auch mit Hitlerdeutschland militärisch zusammengearbeitet hatten.

Dieser „Geldsegen“ fand mit der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde durch Hitlerdeutschland ein jähes Ende. Der  alte und neue Feind – der Sozialismus -  nun in Gestalt des sich langsam herausbildenden sozialistischen Lagers in den von den sowjetischen Truppen besetzten Ländern, war schnell ausgemacht und ließ in Form von planmäßig betriebener Aufrüstung in den vormaligen allierten Ländern der Antihitlerkoalition die Rüstungskassen erneut anschwellen.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde nach 1945 intensiv mit dem Aufbau einer Bundeswehr als „Speerspitze“ gegen den Bolschewismus begonnen und die alten Hitlergeneräle kamen entweder durch „Entnazifizierung“ oder Verschwindenlassen von Akten wieder ins Amt.

Hitlers willfährige und nie belangte Blutrichter sprachen bald wieder „Recht“ und saßen nach dem KPD – Verbot von 1956 an neu gebildeten politischen Sondergerichten abermals über Kommunisten zu Gericht.

Obwohl man die Bundesrepublik nicht als faschistischen Staat bezeichnen kann, so ist es  verbrecherisch, dass 60 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus und nach dem Nürnberger Kriegsgerichtshof die Bundesregierung 1999 zusammen mit den anderen NATO – Staaten

Jugoslawien durch einen Aggressionskrieg überfallen hat und damit gegen die UNO – Charta, die Angriffskriege verbietet, als auch gegen Artikel 1 des NATO – Vertrages, sowie gegen die eigene Verfassung, Artikel 26 und Artikel 86 a des Grundgesetzes verstoßen hat und weiter verstößt. Bundeswehrsoldaten werden nämlich weiterhin völkerrechts – und grundgesetzwidrig ins Ausland entsendet !!

Wie will die Bundesregierung einem jungen Menschen in Deutschland erklären, dass er einerseits den Faschismus als Staatsform ablehnen soll, wenn von der Bundesrepublik wieder Angriffskriege geführt und verteidigt werden und wenn Richter

a)      gegen Kommunisten  ( trotz Art. 4 u. 5 des Grundgesetzes bezüglich Glaubens,- Gewissens,- und Meinungsfreiheit ) bzw.

b)      gegen ehemalige Staatsfunktionäre der DDR ( trotz weltweit gültigen Souveränitätsrechtes von Staaten sowie Rückwirkungsverbotes u. trotz 2+4 Vertrages)

zu Gericht sitzen und „Recht“ sprechen im Sinne des Großkapitals, das 1933  Hitler, sowie den anderen Faschisten, zur Macht verholfen hat ?!

Antifaschistische Organisationen werden in der Bundesrepublik seit Jahren im Verfassungsschutzbericht verfassungsfeindlich an den Pranger gestellt, während Naziorganisationen wie NPD, DVU u. a. nicht verboten sind und deren Zulassung gegen :

a)      das Kontrollratsgesetz Nr. 2 von 1945 zur Auflösung und Liquidierung von

Naziorganisationen,

b)      das Potsdamer Abkommen, in dem die Allierten „die Vernichtung des deutschen

      Faschismus und Militarismus“ beschlossen haben, sowie 

c)      Art. 25 des Grundgesetzes selbst, das den Vorrang des Völkerrechtes gegenüber dem

      Bundesrecht einräumt,

verstoßen.

Hans Stahl resümiert sehr richtig im „Roten Brandenburger“

„So steht denn der 60. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus im Schatten einer bedrohlichen Realität: Die europäischen Völker Albaniens, Bulgariens, der DDR, Estlands, Jugoslawiens, Lettlands, Litauens, Polens, der Tschechoslowakei, Rumäniens, der Ukraine und Ungarns sind wieder zu „Human – Kapital“ des deutschen, westeuropäischen und US – Finanzadels erniedrigt. Dieser betreibt im Siegesrausch eine weltweite Expansion und Aggression und macht, was alle Kolonialherren, Imperialisten und Faschisten immer gemacht haben : Sie verleumden alle aufrechten Menschen, Völker und Länder dieser Erde, die sich gegen diese Expansion und Aggression erheben, als Verbrecher, Terroristen, Mörder, Untermenschen – als Inkarnation des Bösen überhaupt....

Ist also der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus entwertet ?

Im Gegenteil ! Als die Hitler – Bande die politische, militärische und „kulturelle“ Prokuration deutscher Finanzkapitalisten ausübte, beherrschte sie schließlich auch fast ganz Europa. Die Faschisten standen vor Moskau. Selbst erbitterte Feinde unterstützen nun die Sowjetunion, wenn auch sehr dosiert. Und diese zerschlug im Sinne des Wortes die Eroberer und heftete den Sieg an die Roten Fahnen. In der Folge hielt sie den Völkern Chinas, Indiens, Ägyptens, Vietnams, Kubas und vielen anderen den Rücken frei, so dass sie sich der nun wieder frech werdenden imperialistischen Herrschaft entledigen konnten.

1941, in damals vielen aussichtslos erscheinender Lage, selbst den Klauen der Faschisten ausgeliefert, erklärte Thälmann: Stalin bricht Hitler das Genick. Peinliche Wahrheit für heutige Expansionisten und Aggressoren. Vielleicht soll nun in der BRD deshalb die Thälmann – Gedenkstätte abgerissen werden !

Doch aller Abriss, alle Täuschung, alle Illusionen und schon gar nicht die nackte Gewalt von USA, NATO und deren Parteigängern vermögen den ehrlosen Untergang der heutigen Expansionisten und Aggressoren zu verhindern. In diesem verblendeten Land weiß das Volk fast nichts von der wachsenden Allianz Brasiliens, Chinas, Indiens, Russlands und anderer Staaten gegen die Mächte der Aggression. Es kennt nicht den heiligen Zorn, der die Völker Süd- und Mittelamerikas, Asiens und Afrikas immer tiefer erfüllt. Während die herrschenden keine Ahnung haben von den Menschen, die zwischen Elbe und Ussuri leben. Es steht ihnen eine echte Überraschung bevor: Diese sind nämlich nicht zu bezwingen, wenn die Illusionen verflogen sind. Zumal der militärische Vorsprung der Expansionisten bald gebrochen, der wirtschaftliche nicht mehr so wirksam und deren „Kultur“ in der Empörung der Menschen schließlich versinken wird.

Der Weg bis dahin ist weiter und härter als der von Moskau nach Berlin zwischen 1941- 1945. Vielleicht wird man es dann für sinnvoll halten, die Viel- Sterne – Generäle der Aggressoren die Kapitulation als Symbol der Klassenkontinuität erneut in Berlin – Karlshorst unterschreiben zu lassen.

Für die Hauptstädte der Aggressorstaaten bleiben dann immer noch die Kriegsverbrecherprozesse.“

Ausgearbeitet und zusammengestellt: Brigitte Queck, Dipl. Staatswiss.Außenpolitik