Westen verliert die wirtschaftliche Schlacht mit Russland

 

Der Plan der USA, Russland durch die Ukraine-Krise zu schwächen, ist gescheitert. Russland gewinnt diese Partie, während die westlichen Länder verlieren. Dennoch geben sie noch nicht auf. Zu diesem Schluss kommen gleich mehrere internationale Medien.

"Der Schlag des Westens gegen die russische Wirtschaft war gewaltig und hätte den größten Akteur zu Fall bringen können", so Andrzej Szczęśniak, Autor der polnischen Zeitung Myśl Polska. Allerdings erwies sich die russische Wirtschaft als resistent gegen alle Beschränkungen. Der Kolumnist betonte, dass nicht derjenige gewinnt, der am härtesten zuschlägt, sondern derjenige, der "am längsten durchhält". Ihm zufolge waren die Auswirkungen der gegen Russland verhängten Sanktionen geringer als erwartet und haben der Wirtschaft des Landes keinen nennenswerten Schaden zugefügt. Szczęśniak meint:
"Wie das Sprichwort sagt, gewinnt nicht der, der die härtesten Schläge austeilt, sondern der, der am längsten aushält. Der K.o.-Versuch ist also gescheitert."
Der polnische Experte erklärt weiter, der Westen sei bereit, diesen "globalen Wirtschaftskrieg" fortzusetzen und den nächsten Schlag auszuteilen.

Die Autoren des Portals Global Times denken in die gleiche Richtung. Sie glauben, dass das Hauptziel der USA und der EU in der Ukraine-Krise nicht darin bestand, der Ukraine bei der Verteidigung ihrer Souveränität zu helfen, sondern Russland zu schwächen und zu ihrem Vorteil zu instrumentalisieren. Die Autoren des Portals weisen darauf hin:

"Letztlich besteht das Spiel zwischen den USA und Europa bei der Unterstützung der Ukraine darin, dass der Zweck der Hilfe nicht darin besteht, die Ukraine zu verteidigen, sondern Russland zu konsumieren. Die Ukraine wird in den Augen des Westens als 'Verbrauchsprodukt' betrachtet, und kein Land wird für die Sicherheit der Ukraine einen zu hohen Preis zahlen. Dies zeigt einmal mehr die traurige Realität: Die Ukraine ist der größte Verlierer in dem gesamten Konflikt. Die Fortschritte der Ukraine auf dem Schlachtfeld sind ins Stocken geraten, und der Westen erkennt zunehmend, dass der russisch-ukrainische Konflikt Russland nicht so sehr erschöpfen wird, wie er erwartet, und dass der Sieg alles andere als sicher ist."

Ende des Jahres 2023 musste die Washington Post, die größte amerikanische Tageszeitung, enttäuscht feststellen, dass Russlands Wirtschaft trotz der harten westlichen Sanktionen außergewöhnlich robust ist. Die US-Agentur Bloomberg bestätigte diese Einschätzung ebenfalls.

Auch der Experte Haitham al-Jundi, leitender Marktanalyst bei dem Unternehmen T-Matrix, erklärte gegenüber dem Sender Al Arabiya, Russland habe sich perfekt an die neue wirtschaftliche Realität angepasst, und die Sanktionen sowie die Deckelung des Ölpreises hätten keine Auswirkungen auf den russischen Markt. Gleichzeitig hat die Isolierung Russlands von den internationalen Finanzsystemen und -märkten das Land immun gegen die Auswirkungen der westlichen Sanktionen gemacht. Es hat geschafft, "sich ihnen anzupassen". "Russland konnte die Sanktionen umgehen", betont der Experte im Gespräch mit Al Arabiya, "es hat die im Dezember des Jahres 2022 verhängte Ölpreisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel problemlos verkraftet, indem es eine 'Schatten'-Tankerflotte aufgebaut hat, die es von seiner Abhängigkeit vom Westen in Sachen Versicherung und Logistik befreit hat."

Ein Kolumnist der türkischen Zeitung Aydınlık, der Russland persönlich besucht hat, stellte am Ende des Jahres 2023 ebenfalls fest: Der Westen hat eine noch nie dagewesene Anzahl von Sanktionen gegen Russland verhängt, aber das hat das Land nicht daran gehindert, sich vorwärtszubewegen und seine Industrie eigenständig zu entwickeln, und zwar erfolgreich. Cenk Özdemir betont in seinem Artikel:

"Die Welt ist auf dem Weg zu einer neuen Ordnung. Die asiatischen und afrikanischen Länder wollen sich von der heuchlerischen Haltung und Vorgehensweise des westlichen Systems lösen, das durch Arroganz, Aushöhlung der Wirtschaft, Ausbeutung der Ressourcen und den Einsatz militärischer, wirtschaftlicher und politischer Waffen gekennzeichnet ist. Die afrikanischen Länder vertreiben zum Beispiel den französischen Kolonialismus aus ihren Ländern. Sie wollen nicht ausgebeutet werden, sie wollen miteinander etwas herstellen, Handel treiben und gedeihen. In dieser neuen Weltordnung wird die Rolle der BRICS zweifelsohne sehr wichtig sein."
Und die Russlands.




Viktor Orbán und Chinas Autobauer setzen EU-Brüssel matt
Von Rainer Rupp

Mit einem geschickten wirtschaftsstrategischen Schachzug sichert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in Zusammenarbeit mit einem chinesischen Großkonzern die Zukunft der Autoindustrie seines Landes. Zugleich schlägt er die EUnuchen in Brüssel mit ihren eigenen Waffen.

Einer der weltweit größten Hersteller von Elektrofahrzeugen, der chinesische Großkonzern BYD, wird seine erste Fabrik in Europa in der ungarischen Stadt Szeged eröffnen, meldete jüngst der ungarische Außenminister Péter Szijjártó. Zugleich ließ das Unternehmen in einer Mitteilung auf seinem Social-Media-Account beim Netzwerk Sina Weibo wissen, dass Ungarn das Zentrum seiner europäischen Aktivitäten bilden werde.

Der Marktführer der chinesischen Automobilindustrie will durch die Lokalisierung der Produktion den EU-Markt erobern und so Einfuhrzölle vermeiden. Dadurch würden zudem Tausende neuer Arbeitsplätze entstehen, so das Unternehmen. Ungarn verfügt bereits über mehrere große Werke zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge, darunter die Werke des koreanischen Konzerns Samsung und des chinesischen CATL.

Über den jüngsten Schritt von BYD nach Ungarn werden sich die demokratisch nicht gewählten EUnuchen in der Kommission in Brüssel, vor allem die sanktionswütige Chefin "von der Leyen", zum Erbrechen ärgern. Aber sie können nichts dagegen tun. Ein klarer Punkte-Sieg für den in Brüssel meistgehassten Ministerpräsidenten Viktor Orbán.

Eine ähnliche Entwicklung bahnt sich jenseits des Atlantiks an, wo der BYD-Konzern eine ähnliche Lücke im mexikanisch-US-amerikanischem-kanadischen Handelsabkommen "USMCA" nutzen will. Das ermöglicht den freien Import von in Mexiko hergestellten Autos in die USA und Kanada. Die Nord-Amerikaner hatten damit vor allem im Sinn, ihren eigenen Autoherstellern Profite zuzuschustern, indem diese ihre Produktion in das Billiglohnland Mexiko verlagern und dann zollfrei importieren durften.

Dasselbe Abkommen "USMCA" erlaubt es nun auch BYD, seine in Mexiko hergestellten Fahrzeuge in die USA zu exportieren, ohne dass diese Exporte unter die Anti-China-Sanktionen Washingtons fallen oder die enormen US-Zölle auf aus China in die USA importierte Autos zum Tragen kommen.

Die Möchtegern-Herren-des-Universums in Washington fühlen sich ausgetrickst und sind empört ob dieser chinesisch-mexikanischen Auto-Pläne. Gegenüber der mexikanischen Regierung haben sie bereits ihre "Besorgnis" über den Bau chinesischer Elektrofahrzeugfabriken in Mexiko zum Ausdruck gebracht.

Zurück nach Europa; in dem Maße, in dem die EU-Regulierungsbehörden ihre Maßnahmen gegen chinesische E-Auto-Importe eingeleitet haben, haben die chinesischen Autobauer ihre Versuche zu deren Umgehung verstärkt. Das Unternehmen BYD, dessen Name für "Build Your Dreams" ("Baue deine Träume") steht, hatte bereits im Oktober 2023 mit dem direkten Verkauf von Elektrofahrzeugen in Ungarn begonnen. Im kommenden Jahr plant das Unternehmen, drei neue Modelle in Europa auf den Markt zu bringen, zusätzlich zu den fünf Modellen, die es bereits verkauft, darunter Limousinen, Kombis und SUVs. BYD hat nach eigenen Angaben bereits 230 Filialen in 19 europäischen Ländern.

Die neue Fabrik soll in Szeged in Südungarn gebaut werden, nahe der Grenze zu Serbien und Rumänien. Szeged ist Ungarns drittgrößte Stadt. Sie ist ein Zentrum für Bildung und Technologie. BYD betreibt in Ungarn bereits eine funktionierende Produktionsstätte für Busse. Das Unternehmen steht an der Spitze einer Reihe von chinesischen Elektroauto-Exporteuren, die ihre sich schnell entwickelnde Technologie und ihre niedrigen Preise schon jetzt nutzen, um auf den Heimatmärkten der westlichen und japanischen Auto-Marken zu konkurrieren.

BYD hat im Jahr 2023 den Verkauf von Elektrofahrzeugen und Hybriden in China angeführt und ein Drittel des gesamten EV-Autoabsatzes in China erreicht. Allein im Zeitraum von Januar bis Oktober hat das Unternehmen in China etwas mehr als eine Million Elektrofahrzeuge verkauft. Das entspricht einem Plus von mehr als 68 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

RT 2.1.2024
RT 2.1.2024

Russland: Fünf Botschaften, die es mit dem bislang heftigsten Luftangriff an den Westen sendet
Von Andrew Korybko

Einige sind überrascht, dass Russland die Dinge in diesem heiklen Moment des Konflikts eskalieren lässt, in dem sich endlich alles zu entspannen beginnt. Schauen wir uns die Hintergründe dieses massiven Luftangriffs an.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte am vergangenen Freitag, dass es in derselben Woche insgesamt 50 kombinierte Angriffe und einen massiven Luftschlag gegen eine Vielzahl militärischer Ziele in der Ukraine durchgeführt hat, darunter Standorte und Depots der Verteidigungsindustrie. Kiew gestand in der Folge ein, dass es sich dabei um den verheerendsten und schwersten Angriff dieser Art gehandelt hat, seit Russland seine militärische Sonderoperation in der Ukraine lancierte. Dies geschah, während die Front weitgehend eingefroren blieb, die westliche Unterstützung sich zunehmend zurückhielt und führende westliche Medien – wie die New York Times – darüber zu debattieren begannen, ob die Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew wieder aufgenommen werden sollten.

Nicht wenige waren daher überrascht, dass Russland in diesem heiklen Moment des Konflikts, in dem sich die Dinge allmählich zu beruhigen begannen, die Dinge eskalieren ließ. Zumal dieser bisher heftigste Luftangriff denjenigen Glaubwürdigkeit verleihen könnte, die behaupten, dass der Westen die Ukraine "so lange wie nötig" unterstützen muss. Der zusätzliche Kontext, in dem dieser beispiellos breit angelegte Angriff stattfand, hilft Beobachtern besser zu verstehen, warum Russland diesen ausführte und welche Botschaften damit gesendet werden sollten.

Zunächst einmal räumte Russland ein, dass die Ukraine eines ihrer Landungsschiffe, das in einem Hafen in der östlichen Krim angelegt hatte, versenkt hat. Einige vermuten, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass Kiew die Kontrolle über britische Luft-Boden-Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow, mit einer größeren Reichweite als zuvor, erlangt hat. Daher war es für Russland wichtig, mit einer überwältigenden Machtdemonstration auf diese Eskalation vonseiten Kiews zu reagieren, um das Regime von Selenskij von weiteren Eskalationen abzuschrecken, sei es mit denselben Raketen oder mit anderen Mitteln, die man ihm zur Verfügung stellt.

Zweitens hatte Selenskij seinen Streitkräften nach dem Scheitern der Gegenoffensive im vergangenen Sommer befohlen, die gesamte Front zu verstärken, worauf Russland wahrscheinlich signalisieren wollte, dass keine noch so breiten und langen Schützengräben und andere Hindernisse auf dem Schlachtfeld, das Tempo der Sonderoperation Moskaus behindern können, während sich der Kreml auf eine mögliche Winteroffensive vorbereitet. Jede Verlangsamung der Bemühungen seitens Russlands, könnte von seinen Gegnern als Schwäche und als Bereitschaft missverstanden werden, den Konflikt entlang der Kontaktlinie einzufrieren, obwohl die drei Hauptziele, die sich Moskau für die Militäroperation gesetzt hat, noch nicht erreicht sind. Bei diesen Hauptzielen handelt es sich um die Entmilitarisierung der Ukraine, die Entnazifizierung der Ukraine und die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Neutralität des Landes. 

Präsident Putin hat kürzlich bekräftigt, dass er diese Ziele gerne auf diplomatischem Weg erreichen möchte, dass er aber nicht davor zurückschrecken wird, diese Ziele gegebenenfalls weiterhin mit militärischen Mitteln zu verfolgen, falls Diplomatie nicht möglich ist. Während derselben Ansprache gab er auch offen zu, dass er gegenüber dem Westen zu naiv gewesen sei. Zusammengenommen bilden diese Aussagen die dritte Botschaft, die Putin senden wollte – nämlich die Botschaft, dass er kein Schwächling ist.

Wenn die Fronten weitgehend eingefroren geblieben wären und Russland seine Luftangriffe nicht verstärkt hätte – selbst wenn kein Landungsschiff versenkt worden wäre –, dann hätte die Öffentlichkeit seinem Eingeständnis keinen Glauben geschenkt, und vermuten können, dass er gelogen hat, um spekulativ drohende Friedenszugeständnisse zu vertuschen. Diese jüngsten Angriffe dienten daher dazu, seine Glaubwürdigkeit im eigenen Land zu stärken und gleichzeitig dem Westen zu beweisen, dass es ihm tatsächlich ernst damit ist, seine drei Hauptziele auf die eine oder andere Weise zu erreichen – egal was passiert.

Die vierte Botschaft war, dass Russland möchte, dass die Ukrainer zunehmend am neuen Wehrpflichtregime des Regimes von Selenskij zu zweifeln beginnen, sowie an seine messianischen Wahnvorstellungen eines maximalen Sieges über Russland. Letzteres wurde in einer Titelgeschichte des Time Magazine im vergangenen Herbst enthüllt, unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten hochrangigen Berater, wodurch die ukrainische Gesellschaft gespalten werden soll. Selenskij versucht verzweifelt, sich der Verantwortung für das Scheitern der Gegenoffensive zu entziehen, die zu diesem unpopulären Vorstoß im Kontext der Wehrpflicht geführt hat, und der die bereits bestehenden Spannungen zwischen ihm und seinen Rivalen verschärft hat, allen voran mit dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Waleri Saluschny.

Diese Spannungen sind so ernst, dass ein Experte der mächtigen Denkfabrik Atlantic Council Selenskij kürzlich aufforderte, eine "Regierung der nationalen Einheit" zu bilden, um die "gerechtfertigte öffentliche Wut gegenüber den Behörden" abzumildern, was seine Herrschaft noch mehr als ohnehin schon untergraben könnte. Indem Russland den Ukrainern zeigt, dass es immer noch nach Belieben und in beispiellosem Ausmaß zuschlagen kann, wo immer es will, trotz der Einmischung des Westens, möchte Russland die ukrainische Elite ermutigen, sich gegen Selenskij zu erheben, um den Konflikt zu beenden.

Schließlich war die letzte Botschaft, die Russland mit seinem bisher größten Luftangriff ausgesendet hat, dass es den Wettlauf der Logistik und den Zermürbungskrieg mit so großem Vorsprung gewinnen wird, dass nichts, was der Westen der Ukraine in der nahen Zukunft realistischerweise zukommen lassen könnte, diese Dynamik verändern wird. 

Japans Export von Patriot-Luftverteidigungssysteme in die USA, der es Washington ermöglichen wird, jene zu ersetzen, die sie in die Ukraine schicken wollen, wird keinen Unterschied machen – genauso wie nichts, was der Westen und seine Vasallen im kommenden Jahr sonst noch spenden werden.

Allein die Tatsache, dass Russland einen solchen breit angelegten Luftangriff 22 Monate nach Beginn des Konflikts starten konnte, nachdem der Westen der Ukraine bereits alle Luftabwehrsysteme zur Verfügung gestellt hat, über die er verfügte, ist der bislang überzeugendste Beweis für den Sieg Russlands über die NATO im oben genannten Wettlauf. Wäre die Hilfe des Westens wirklich so effektiv, wie ihre Wahrnehmungsmanager es darstellen, dann hätte Moskau nie einen derartig heftigen und breit angelegten Luftangriff gestartet, da Russland dann keine wertvollen Raketen und Drohnen verschwenden würde. Stattdessen schockierte und beeindruckte der Angriff die Ukraine und den Westen, was in beiden Öffentlichkeiten einen tiefen Eindruck hinterließ.

Was gerade passiert ist, ist ein Zeichen dafür, was möglicherweise passieren wird, wenn den Forderungen Russlands nach Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Neutralität der Ukraine nicht nachgekommen wird. Wie Präsident Putin Mitte vergangenen Dezember sagte: "Unsere Truppen haben die Initiative. Wir tun, was wir für notwendig halten, wir tun, was wir wollen." Und das wird künftig so weitergehen, bis die drei Hauptziele, die sich Russland gesetzt hat, auf die eine oder andere Weise erreicht werden.