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Pressemitteilung Nr. 30

Kommentar des Innenministeriums der Republik Belarus

zum Thema der Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei

Im Zusammenhang mit zahlreichen Berichten in den deutschen Medien teilt

das Innenministerium der Republik Belarus folgendes mit.

Die Zusammenarbeit mit den deutschen Polizeidienststellen erfolgte in den

Jahren 2009-2010 im Rahmen der nationalen Gesetzgebung der beiden

Staaten, des Völkerrechts sowie der bilateralen und multilateralen

Übereinkommen, zu deren Mitgliedstaaten die Republik Belarus und die

Bundesrepublik Deutschland gehören.

Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit bildeten u. a. die Bekämpfung des

illegalen Autohandels und der illegalen Migration, operative Analysen,

Gewährleistung der öffentlichen Ordnung bei Sportveranstaltungen (Fußballund

Eishockeyspiele), Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Arbeit von

regionalen Polizeidienststellen, Arbeit der Polizeireviere beim Aufenthalt von

vorübergehend inhaftierten Personen.

So wurden 2009-2010 insgesamt 50 gemeinsame Maßnahmen bzw.

Veranstaltungen organisiert – gegenseitige Besuche, Seminare, Hospitationen

sowohl in Deutschland als auch in Belarus. Daran haben Mitarbeiter der

belarussischen Kriminalpolizei, der Verkehrspolizei, des nationalen Interpol-

Büros, der Akademie des Innenministeriums, der Miliz für öffentliche

Sicherheit, der Einheiten für Bekämpfung von Korruption,

Wirtschaftskriminalität, Drogenhandel und Cyberkriminalität, Vertreter des

Expertenkriminalistischen Zentrums des Innenministeriums teilgenommen.

Über diese Maßnahmen wurde ausführlich in den Medien berichtet.

Dabei muss hervorgehoben werden, dass keine praktischen Übungen

hinsichtlich „Einkesseln von Demonstranten“ und „Unterbinden von

Massenunruhen“ durchgeführt wurden.

Die sich in der deutschen Presse wiederholenden Behauptungen, dass die

belarussischen Sicherheitskräfte von den Bundesbehörden mit irgendwelcher

Sonderausstattung wie „Helmen, Schilden, Schlagstöcken“ ausgerüstet

wurden, entsprechen ebenfalls nicht der Wahrheit. Die deutsche Polizei hat

die belarussischen Milizeinheiten lediglich bei der Beschaffung von Computern

und Bürotechnik unterstützt. So wurden u.a. die Lehrräume im

Internationalen Aus- und Weiterbildungszentrum für Migration und

Bekämpfung des Menschenhandels in der Akademie des Innenministeriums in

Minsk ausgestattet.

Die letzte Veranstaltung im Rahmen der o.g. Zusammenarbeit fand

in der Zeit vom 22-26. November 2010 statt. Zwei Sprengstoffexperten des

Expertenkriminalistischen Zentrums des belarussischen Innenministeriums

haben beim BKA ihr Praktikum absolviert.

Es muss erwähnt werden, dass die Zusammenarbeit belarussischer und

deutscher Sicherheitskräfte bei der Bekämpfung von grenzübergreifender

Kriminalität auch 2011 fortgesetzt wurde. Ein gutes Beispiel dafür ist die

Überführung einer Bande, die in Deutschland, Litauen, Polen und Belarus tätig

war und deren Mitglieder über 34 bewaffnete Banküberfälle organisiert und

über 800.000 Euro erbeutet haben.

Berlin, den 29. August 2012