Das Zentralorgan des Pentagon in
Deutschland
Von dem besonnenen Pragmatismus der Niederländern
hat Europa, haben die politische Klasse und Medien Deutschlands viel zu lernen.
Großen Respekt verdienen die niederländische Regierung und die
niederländischen Bürger, die sich nicht für unhaltbare Schuldzuweisungen
einspannen lassen, sondern Zeit für ihre würdige Trauer finden nach der Tragödie
ihrer Landsleute beim Flugzeugabsturz am 17.7. Ein Beitrag von Luz
María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D.
Die Niederländer halten inne und gedenken der
Menschen vom Flug MH17. Das irritiert den seltsamen Journalisten Thomas Kirchner,
der sich in seiner Propaganda-Stimmung gegen Russland hineinsteigert und
deshalb kein Verständnis für die nationale Trauer und die vernünftige
Besonnenheit im Nachbarland aufbringen kann. Offensichtlich völlig außer sich
wagt er sogar hinsichtlich der Niederlande von einer “laschen Reaktion auf das
“Unglück in der Ukraine” zu schreiben. Töricht und irrational will er den
Ministerpräsidenten der Niederländer, Mark Rutte, in sinnloser Stimmung gegen
Russland sehen, eine große Dummheit, denn damit würde die Aufklärung der
Unglücksumstände stark beeinträchtigt, wenn nicht gar verhindert. Wie kommt es
zu einer derartig merkwürdigen Haltung eines Journalisten? Die Fakten zu klären
interessiert ihn gar nicht, dürfen ihn wohl auch nicht interessieren, damit die
Linie der Süddeutschen Zeitung gewahrt ble ibt, die, so unfassbar primitiv,
aber für jeden erkennbar darin besteht, lediglich gegen Wladimir Putin Stimmung
zu machen, ihn negativ dastehen zu lassen.
Zum zweiten Mal waren die Befürworter von Sanktionen
gegen Russland bei der EU in Brüssel (24.7.) nicht mehrheitsfähig. Kein “Sprecher” im Bundeskanzleramt belügt so
krass die Öffentlichkeit, wie die SZ-Redaktion bzw. NIEN, PKR und HUL, die die
Unwahrheit verbreiten, “Moskau habe kein Interesse an einer Aufklärung des
Absturzes gezeigt”. Eine grobe Lüge und Falschheit. Die Wahrheit ist: Russland
hat die UN-Sicherheitsratsresolution, die am 22.7. eine Untersuchung zur
Aufklärung des Unglücks anordnete, mitinitiiert und mitgetragen. Aus dem Kreml
selbst sind offiziell zehn Fragen an die ukrainische Regierung gegangen und
weitere zehn Fragen wurden wenig später gestellt. Warum beschäftigt sich die
SZ-Redaktion nicht mit solchen Fragen? Warum beantwortet die Kiew-Regierung
keine diese Fragen?
Einige Fakten sind schon bekannt und feststellbar.
Zynischerweise dreht US-Präsident Obama bei seinem
Presse-Auftritt in Washington die Angelegenheit um und anstatt zur Aufklärung
der veröffentlichten Fragen beizutragen, lenkt er ab, indem er von Russland die
Bereitschaft zur Aufklärung verlangt! Dieses plumpe Spiel Washingtons kopiert die
SZ-Redaktion mit Hilfe williger gedankenloser Journalisten. Verständlich, man
hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren, nämlich das Zentralorgan des
Pentagon in Deutschland zu sein.
Im einzelnen konnten also die Russen die Machthaber
in Kiew mehrfach der Lüge überführen. Hat die SZ-Redaktion Interesse an einer
seriösen Aufklärung beizutragen oder ist sie nur davon besessen, als langer Arm
der Republikaner und Neokonservativen in Washington und als Sprachrohr der
bayrisch-europäisch-amerikanischen Rüstungslobby ihre gehässige Kampagne gegen
die russische Führung zu führen, vollkommen würdelos? Merkt die SZ-Redaktion
nicht wie kontraproduktiv das alles ist, wie unfair, verletzend und beleidigend
für die Angehörigen der Opfer der Tragödie, die natürlich an einer sachlichen
Aufklärung interessiert sind?
Rainer Rupp: <Da Moskau nicht in die
amerikanische Falle getappt ist und trotz der grässlichen Massaker an der
ostukrainischen Zivilbevölkerung nicht militärisch in der Ukraine
intervenierte, hofft Washington die trägen Westeuropäer mit Hilfe des Absturzes
von MH-17 doch noch gegen Russland mobilisieren zu können. Beweise für eine Schuld Moskaus braucht es da
nicht, es genügt, die Lügen des von Faschisten geführten ukrainischen
“Sicherheitsministerium” im Westen als Wahrheit zu salben.> (Peinliche
Täuschungsmanöver. Wie der Westen mit gefälschten Dokumenten Stimmung gegen
Russland macht” von Rainer Rupp, Junge Welt vom 23.7.)
Inzwischen ist wohl die Lage angesichts des
Belastungsmaterials für die ukrainische mit Neo-Nazis durchsetzte
Putsch-Regierung so brenzlig geworden, dass sie zurücktrat. Zwei kleine Parteien zogen sich aus der
Koalition zurück, heißt es. Sie haben sicherlich auch Wind von dem
Beweismaterial bekommen, das zu einem guten Teil vom russischen Militär
öffentlich gemacht wurde und die ukrainische Putsch-Regierung schwer belastet. Wagt deshalb das
US-Militär nicht, die entsprechenden US-Satellitenaufnahmen der Öffentlichkeit
zu präsentieren?