Zum 65. Jahrestag des Sieges der Roten Armee über den Hitler-Faschismus

von Dr. Falkenhagen und Brigitte Queck

Vortrag gehalten am 3.6.2010 im ND-Gebäude, organisiert von den

„Müttern gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“

 

Ohne Kriegserklärung überfiel das faschistische Deutschland am 22. 6. 1941 die UdSSR. Ohne Kriegserklärung, Krieg zu führen, das nahmen sich dann nach dem 2. Weltkrieg die Amerikaner zum Vorbild, auch bei ihren Angriffskriegen gegen den Irak 1991 und 2003, Jugoslawien 1999 bzw.  auf Afghanistan im Jahre 2001.

Am 22,. Juni 1941  begann der  schwerste Krieg in der Geschichte der Völker der Sowjetunion. Infolge einer Reihe von zeitweiligen  Vorteilen der  faschistischen Eindringlinge (Ausnutzung der materiellen Hilfsquellen eines großen Teils von Europa, Ausnutzung auch des Überraschungsmoments, aber auch die Erfahrungen der faschistischen Generäle bei der Führung moderner Kriege und der anfänglichen Übermacht in der Truppenstärke), gelang es den faschistischen Aggressoren zunächst weit in das Innere des Landes vorzudringen, allerdings, gemessen an der Größe der Sowjetunion, waren es nicht viel mehr als 5 % des Territoriums der UdSSR, das für mehr als ein Jahr zeitweilig erobert werden konnte. Leningrad (heute Sankt Petersburg) und Moskau wurden im Spätherbst ernsthaft bedroht. Doch im Dezember 1941 brachte die Rote Armee, geführt von Stalin, den Hitlerfaschisten die erste schwere Niederlage bei, nachdem schon im August die Blitzkriegsstrategie der Nazis gescheitert war. Der sowjetische Sieg in der Schlacht an der Wolga und bei Stalingrad (heute Wolgograd) und an der gesamten Südfront  (sie dauerte vom Juli 1942 bis  Februar 1943) leitete mit der im November 1942 beginnenden Gegenoffensive die eigentliche Wende im Großen Vaterländischen Krieg und auch im gesamten 2. Weltkrieg ein.

In den schweren Jahren des Krieges bewährte sich die sozialistische Gesellschaftsordnung, die enge Freundschaft der Völker der Sowjetunion und entwickelte sich der Sowjetpatriotismus. Und es bewährte sich die führende Rolle der Partei der Arbeiterklasse, der KPdSU (B). Den ruhmreichen Sieg errangen die Rote Armee und die im Hinterland der faschistischen Armeen kämpfenden Partisanen, getragen von den Völkern der Sowjetunion und der sowjetischen Wirtschaft und vor allem deren Schwerindustrie: Nach dem Sieg bei Stalingrad begann die Rote Armee die faschistischen Okkupanten vom sowjetischen Territorium zu vertreiben. Ein Versuch des Hitlerschen Oberkommandos, im Sommer 1943 bei Kursk und Orjol noch einmal die Initiative an sich zu reißen, endete mit einer erneuten vernichtenden Niederlage. Die Kursker Schlacht war übrigens die größte Panzerschlacht der Militärgeschichte und sie ist es nach der Zahl der eingesetzten Panzer bis heute geblieben. Die Nazis glaubten mit zwei neuen Panzertypen, dem Tiger und Panther, in einer überlegenen Position zu sein. Sie hatten sich aber bitter getäuscht.

 

Während der nächsten Jahre befreite die Rote Armee alle von den Faschisten zeitweilig besetzten Gebiete der UdSSR, dann Rumänien. Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei, Österreich, Jugoslawien  und andere Länder. Sie befreite Deutschland  vom Faschismus. Am 2. Mai 1945 war die letzte Bastion der Faschisten in und um Berlin zerschlagen, Das  Großdeutsche Reich kapitulierte am 8. Mai. In Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken wird der Tag des Sieges über den deutschen Faschismus am 9. Mai begangen. Am 9. Mai 1945 endeten die letzten Kampfhandlungen der Roten Armee in Europa. Im August  1945 trat  die UdSSR auch in den Krieg gegen Japan ein und zerschlug die Kwantung-Armee.

 

Bei der Würdigung dieses Großen Sieges der UdSSR und damit des Sozialismus und Humanität über die faschistische Barbarei gilt es zunächst mit einigen Vorurteilen gegen der Person der seinerzeitigen Führers des Sowjetstaates Josef Stalin aufzuräumen und seine überragende Rolle als große Persönlichkeit in der Geschichte zu würdigen. Um das zu tun, muss man kein Kommunist sein, man braucht nicht einmal ein Linker zu sein. Man muss nur objektiv an geschichtliche Vorgänge herangehen.

Das Sowjetvolk siegte, weil Stalin sein Führer war. Stalin war seit 1921 gewählter Generalsekretär  der RKP (B) bzw. WKP (B), dann  der KPdSU, rückte er ab 1927 als Parteiführer zu einem Führer der Sowjetunion auf. Im Mai 1941 übernahm er auch das Amt des Vorsitzenden des Rats der Volkskommissare der UdSSR, der dann in Ministerrat der UdSSR umbenannten Regierungsorgans. Kurz nach Beginn des sowjetisch-deutschen Krieges, des Großen Vaterländischen Krieges des Sowjetvolkes, wurde er am 23. Juni 1941 Mitglied der Stawka des Hauptkommandos der bewaffneten Streitkräfte. Seit dem 10. Juli leitete er die Stawka und war damit der Oberste Befehlshaber der Roten Armee und Flotte sowie sämtlicher bewaffneter Organe. Seit dem 30. Juli 1941 leitete er auch das Staatliche Komitee für Verteidigung, des wichtigsten Organs der Koordinierung der gesamten innen- und außenpolitischen, der militärischen und zivilen Aktivitäten zur Kriegsführung. Er nahm zusätzlich die Aufgaben des Verteidigungskommissars, also des Verteidigungsministers, wahr. Seine Mitstreiter im Politbüro und ZK wollten es genau so, weil kein anderer zu dieser Zeit das politische und geistige Format, das Wissen und die organisatorischen Fähigkeiten gehabt hätte, um den Arbeiter- und Bauernstaat UdSSR durch die unendlich schweren Zeiten des Krieges führen zu können.

Stalin wird gerne die Hauptverantwortung für eine angeblich schlechte Vorbereitung des Lands auf den Krieg und einige erlittene Rückschläge und Niederlagen zugeschoben. Damit tut man Stalin aber Unrecht.

Zunächst muss man berücksichtigen, dass es Stalins großer Industrialisierungsplan aus den Jahren 1928/1929, dass es die Stalinschen Fünfjahrespläne bis 1941 waren, deren erfolgreiche Verwirklichung die Voraussetzungen für den Aufbau eine starken Verteidigungsindustrie und einer starken Infrastruktur des Landes schuf. Dann konnte es natürlich auch nicht das Ziel der sozialistischen Wirtschafts- und Sozialpolitik sein, die gesamte Sowjetunion nur zu militarisieren. Es ging in den 30er. Jahren auch um den Aufbau eines besseren Lebensstandards der Bevölkerung entsprechend den Forderungen des Sozialismus sowie um die Entwicklung der Infrastruktur des sozialistischen Staates. Es ging um eine Bildungs- und Kulturrevolution, darunter die Alphabetisierung des ganzen Landes. Dazu gehörte der Aufbau Zehntausender von Schulen und Schulungseinrichtungen. Zu alle dem gehörte die Sicherstellung einer hinreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Kleidung, Wohnraum. Es mussten zügig Städte und Wohnsiedlungen aufgebaut werden, die Elektrifizierung des ganzen Landes musste abgeschlossen werden, das Verkehrsnetz  musste  entwickelt. Bildungs- und Kultureinrichtungen, (u.a. Theater, Kinos, Klubhäuser) wurden in großer Zahl aufgebaut  Auf diesen Gebieten wurden ab 1930 bis 1939 wahrhaft gigantische Leistungen vollbracht. Flächendeckend wurden auch Gesundheitseinrichtungen (Krankenhäuser, Sanitätsstützpunkte, Altersheime usw.) errichtet. Ein gewaltiges Programm der Ausbildung von Facharbeitern, Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Lehrern, Ärzten Künstlern wurde realisiert. Es ging Stalin nicht nur um die Errichtung einer sozialistischen Staatsmacht, sondern auch um einen Staat mit sozialer Vorbildwirkung für die Werktätigen aller Länder.

Umso beachtlicher ist es, dass auch die Entwicklung einer modernen Armee nicht vernachlässigt wurde. Es wurde hier das Optimale getan, war unter den damaligen Verhältnissen für einen Staats möglich war, der sich unter den Bedingungen einer anfänglich hoffnungslos erscheinenden Rückständigkeit und kapitalistischer Umzingelung entwickeln musste.

Am 1. Januar 1939 verfügten die Bewaffneten Organe der UdSSR über einen Bestand von 1 943 000 Soldaten, davon etwa 150 000 Offizieren, über 55 800 Artilleriegeschütze und Granatwerfer, 18 400 Panzer und 17 500 Kampfflugzeuge. Man hatte die Verteidigungs- anstrengungen schon auf übernormalem Niveau laufen lassen. Dann setzte ab 1940 angesichts der heraufziehenden Kriegsgefahr auf Initiative von Stalin ein gewaltiger Sprung in der Entwicklung der Streitkräfte ein. Die Anstrengungen potenzierten sich dabei von Jahr zu Jahr- Zu Beginn des Kriegs am 22. Juni 1941  verfügte die Rote Armee über 5 772 000 Soldaten, davon 500 000 ausgebildete Offiziere. 117 600 Geschütze und Granatwerfer, 23 300 Panzer und 24 500 Kampfflugzeuge.

Hatte Stalin den Angriff der Faschisten nicht erwartet? War er davon total überrascht und unvorbereitet? Nun, Stalin sah den Krieg voraus, hoffte aber dass er nicht vor 1942 beginnt. Bis dahin wäre die Produktion moderner Panzer und Flugzeuge voll angelaufen gewesen und hätten auch im grenznahen Bereich genügend Verteidigungslinien aufgebaut werden können. Deswegen war es ein Manko der Roten Armee, dass sie zu Kriegsbeginn erst die ersten Serienexemplare der neuen Panzertypen, T-34 und  KW erhalten hatte. Diese waren den deutschen Panzern überlegen, während die Masse der sowjetischen Panzer ältere Modelle waren, deren Produktion bis auf das Jahr 1930 und noch früher zurückging. Bei Flugzeugen verhielt es sich ähnlich. Stalin schätzte Hitler allerdings (das sei hier kritisch vermerkt) falsch ein, wenn er ihm eine gewisse Rationalität unterstellte, eine Rationalität, die ihn nach logischen Vernunftsmaßstäben davon abhalten musste, sich in einen Zweifrontenkrieg zu stürzen, nachdem der Krieg gegen das Britische Empire noch nicht siegreich beendet war oder man zumindest Frieden mit ihm geschlossen hatte.. Stalin wusste zwar von der augenblicklichen Schlagkraft der Hitlerarmee, er war aber auch zum Beispiel über solche Tatbestände informiert worden, wie die mangelhafte Vorbereitung auf einen längeren Steppenkrieg und dann vor allem für einen Winterkrieg, ferner auch war er auch z.B. über die unzureichende Motorisierung der Wehrmacht informiert, die Wehrmacht war noch 1941 überwiegend ein Fußmarschiererheer, Geschütze wurden noch überwiegend von Pferden gezogen, ihr Motorisierungsgrad betrug etwa 10 % und dazu gehörten zum großen Teil Motorräder. .In der Tat, Stalin erkannte, dass die Heere Adolf Hitlers nur zu blitzartigen Anfangserfolgen in der Lage waren, nicht aber zu einem nachhaltigen länger andauerndem Krieg zur Eroberung der weiten Gebiete der Sowjetunion.

Die sowjetische Panzerwaffe war am geringsten angewachsen. Dass hängt mit der Umstellung der Panzerproduktion auf die neuen Typen T-34 und KW zusammen, 89 % der produzierten neuen Panzer und 45 % der Flugzeuge waren 1941 bereits vom neuen Typen. Das war aber noch im Juni 1941 zu wenig, zumal noch am 22. Juni 1941, dem Tag des deutschen Über- falls, nur wenige Exemplare an die Rote Armee ausgeliefert waren. An der sowjetischen Westfront befanden sich nur 1475 Panzer T-34 und KW, dazu kamen einige Tausend veralteten Panzertypen. An ihren Westgrenzen befanden sich 10 743 Kampflugzeuge. Es gab 1346 Fernbomber an der Westfront. Die wurden großenteils auf den Flugplätzen vernichtet.

Das war auf Verrat des damaligen Luftwaffeninspektors Smuskewitsch zurückzuführen, der als Verräter und Trotzkist im September 1941 von einem Gericht zum Tode verurteilt wurde.

Die Nazis und ihre Verbündeten boten an die 4,5 Mio. Soldaten auf, 3000 moderne Panzer. 6628 Kampfflugzeuge befanden sich an ihrer Ostfront

Die Nazis verfügten insgesamt über eine Armee von 8 Millionen. 4 322 200 Soldaten konzentrierten die Deutschen und ihre Verbündeten am  22. Juli 1941 an der Ostfront, dazu 42 000 Geschütze und Granatwerfer, 4127 Panzer und 4846 Kampfflugzeuge. Das war ihr Angriffspotential. Dem standen am 22. Juni nur 3 256 000 Sowjetsoldaten gegenüber. Bei Panzern und Sturmgeschützen sowie Flugzeugen ergab sich eine zahlenmäßige Überlegenheit der Roten Armee, diese Überlegenheit war aber nicht in qualitativer Hinsicht überall vorhanden.

 

War Stalin nun total überrascht? Ja und Nein.

Festzustellen ist, dass Stalin den Drang nach dem Osten von Hitler und des deutschen Großkapitals genau kannte. Über den Expansionsdrang des deutschen Imperialismus machte sich Stalin keine Illusionen. Unsere Kolonien liegen im Osten, hatte Hitler bereits in seinem Werk „Mein Kampf“ verkündet. Dieses Buch hatte Stalin genau gelesen. Stalin war klar, dass der deutsche Imperialismus auf einen Krieg zur Eroberung der Kornkammer Europas, der  Ukraine, zur Eroberung der reichen Eisen- und Nichteisenressourcen der Sowjetunion und vor allem seiner reichen Energiequellen, Steinkohle und in erster Linie von Erdöl  hinarbeitete. Und Hitler ging es um die Eroberung von „Lebensraum für das deutsche Volk“, wie er verkündete. Wie jeder imperialistische Angriffskrieg war der Krieg gegen die Sowjetunion vor allem ein Wirtschaftkrieg, für Hitler daneben ein ideologischer Krieg, ein Krieg der Rassen, der wie er in „Mein Kampf“ schrieb, ein Kampf der Arier gegen andere „minderwertige Rassen“ . Die wirtschaftlichen Interessen, die betonte übrigens Hitlers Propagandaminister Goebbels  ständig in seinen Reden. Es waren Appelle an den Egoismus der Menschen. Goebbels glaubte damit, auch Arbeiter zu einem Eroberungskrieg motivieren zu können. Er versprach deutschen Bauern, Großgrundbesitzer in der Ukraine, Weißrussland, auf dem Baltikum, in Sibirien werden zu können. Und Hitler erwarb sich natürlich mit den Aussichten auf Superprofit und Reichtum im Osten die volle Unterstützung der gesamten deutschen Bourgeoisie, nicht allein nur der Großbourgeoisie. Hitler verzichtete in diesem Zusammenhang sogar auf Eroberungen in Afrika. Er bot der britischen  und französischen Bourgeoisie an, ihnen ihre Kolonialimperien zu belassen, wenn sie ihm freie Hand im Osten lassen würden.

Das war also alles für Stalin klar.  Allerdings rechnete Stalin auch damit, dass Hitler und seine Entourage die Kräfteverhältnisse berücksichtigen. Das Abenteurertum Hitlers, sein Hang zum Vabanquespiel, hatte Stalin zweifellos unterschätzt.

 

Stalin hatte in den Wochen vor dem 22. Juni 1941 die Sowjettruppen an der Westgrenze nochmals wesentlich verstärkt. Geplant wurde bei einem deutschen Angriff, schnell zu einer Gegenoffensive überzugehen. Über Angriffstermine war Stalin laufend informiert worden, Aber die einen sagten den Angriff schon im Mai 1941 voraus, andere erst Anfang Juli. Es gab auf dem Tisch von Stalin auch Informationen, die von einer Verschiebung des Angriffs auf Frühjahr 1942 sprachen. Tatsächlich  war vom deutschen Oberkommando der Wehrmacht für den Beginn der Operation Barbarossa schon der 16. Mai 1941 geplant gewesen, Da kam aber für Hitler der Jugoslawien- und Griechenlandkrieg im April/Mai in die Quere. Der beschäftigte Hitler noch bis in den Mai 1941 hinein.

 

Ein Defizit der Roten Armee war zweifellos noch die mangelnde Fronterfahrung, es gab dort viele neue junge Offiziere, Mängel an Organisationsfähigkeiten und auch es fehlte auch noch bei aller vorhandenen Tapferkeit an Coolness. Das junge sowjetische Offizierkorps musste erst Erfahrungen im Kampf mit einem gerissenen Gegner sammeln und es gewann diese Erfahrungen sehr schnell.

 

Wie steht es um die Frage eines angeblich geplanten Präventivschlages seitens der UdSSR?

 

Aus Archiven wissen wir Folgendes: Einen Gegenangriff stimmte Stalin zu, aber nicht einem Präventivschlag vor Eröffnung der Kampfhandlungen durch die Deutschen. Das geschah nicht nur in Abwägung der Risiken, sondern würde auch einer sozialistischen Militärstrategie widersprechen.

 

Der Große Vaterländische Krieg war anfänglich mit Rückschlägen und schweren Verlusten verbunden. Er wurde aber letztendlich von der Sowjetunion unter der Führung von Stalin gewonnen. Hier könnte man den Spruch eines der größten russischen Heerführers Kutusow aus dem  Vaterländischen Krieg gegen Napoleon I.,im Jahre 1812 anführen, der da lautete: „Entscheidend ist die letzte Schlacht !“Und das war die Schlacht um Berlin 1945.  Es ist auch Unfug zu sagen, nicht Stalin, sondern das sowjetische Volk hätte den Krieg gewonnen. Das ist genau solcher Unfug, wie zu sagen, nicht Hitler, sondern nur das deutsche Volk hätte den Krieg verloren. In einem solchen gigantischen Krieg, wie dem Großen Vaterländischen Krieg kam es natürlich bei allem Patriotismus und Heroismus des Sowjetvolkes entscheidend darauf an, in welcher Hand die Führung dieses Krieges lag. Dass das Sowjetvolk die Last des Krieges trug und den Sieg erkämpfte, ist natürlich  auch richtig, aber dabei war es auf eine kluge, sachgerechte, energische  und konzentrierte Führung angewiesen.. So wie Stalin das Sowjetvolk zum großen Sieg führte, führte Hitler das deutsche Volk in die vernichtende Niederlage und Katastrophe.

 

Es steht außer Frage, dass der faschistische Angriff am 22. Juni 1941  vom deutschen Generalstab bestens geplant und taktisch ausgeführt wurde. Er nahm durch sichelartige Durchbrüche und Umklammerungsangriffe den sowjetischen Truppen in den ersten Tagen die Initiativmöglichkeiten für den geplanten Gegenangriff. Auch Bewaffnung und Ausrüstung der Roten Armee. (es waren großenteils in kurzer Zeit aufgestellte Truppen) ließ am Anfang noch zu wünschen übrig. Truppe ab, die Nachrichtenverbindungen waren noch eine schwaches Glied der Roten Armee. Stalin und das sowjetische Truppenkommando  benötigten einige Tage, um eine koordinierte Handlungsfähigkeit der Roten Armee herzustellen. In Litauen, Lettland und Estland sowie in der Westukraine traten antisowjetische Widerstandgruppen auf den Plan, die die Truppen der Roten Armee im Rücken angriffen. Die Litauische Front zählte allein 36 000 Mann. Am 22. Juni besetzten Trupps der „Litauischen Front“ die Radiostation Kaunas. Es wurde eine litauische Regierung unter Ju. Ambasewitschus gebildet. Die Nazis erkannten sie dann allerdings nicht als souveräne Regierung an. Schon am 25. Juni 1941 erreichten die deutschen Truppen Kaunas. Am 29 Juni besetzten lettische Aufständische  die Radiostation in Riga. Eine Reihe früherer lettischer Armeeeinheiten liefen in voller Formation zu den Deutschen über. Auch in Estland formierten sich einige Tausend antisowjetische Kämpfer. Im Juli nahmen sie die Stadt Tartu ein. In Lemberg (Lwow) bildete sich eine militärische Kampfeinheit unter Bandera. Obwohl deren Führung engstens mit den Hitlerfaschisten zusammenarbeitete und sogar auf den Gehaltslisten der Gestapo stand, anerkannte Hitler später die von Bandera gebildete ukrainische Regierung nicht an, da diese einen von Deutschland unabhängigen Staat erstrebten.

Die Rote Armee erlitt besonders im Jahre 1941 hohe Verluste, Verluste, wie sie sie schon 1942 nicht mehr hatte. Sie beliefen sich auf 802 000  Gefallene und 2 335 482 Gefangene und Vermisste. Dem standen auf deutscher Seite nur 200 000 Gefallene gegenüber, allerdings auch 631 659 Verwundete,  bei nur knapp 40000 sog vermisst Gemeldeten, Hinzu kommen noch  die Verluste der Verbündeten (Rumänen, Ungarn, Italiener, Spanier u.a.). Insgesamt addierten sie sich auf über eine Million. Es könnten diejenigen nicht ganz Unrecht haben, die behaupten, dass es den Sowjetsoldaten anfänglich an Kampfmotivation fehlte, dass der Hass auf den Gegner noch fehlte. Es gab Sowjetsoldaten, die glaubten in deutschen Soldaten auch Proletarier, also Klassenbrüder vor sich zu haben. Der Hass auf den Feind kam erst, nachdem die Sowjetmenschen den grausamen eroberungssüchtigen  Charakter des Nazis erkannt hatten und ihre Barbarei kennenlernten. Sie waren unzureichend darauf vorbereitet worden, gegen einen Gegner  kämpfen zu müssen, der in der Tat nicht mit lauteren Absichten ins Land kam, sondern eroberungssüchtig, beutesüchtig, mordgierig, grausam und verschlagen war.

Es gab in dieser Zeit auch noch negative Nachwirkungen des Einflusses trotzkistischer

 

 

Generäle, die auf den Sturz Stalins hinarbeiten. Sie waren zwar ab 1938 größtenteils aus der

Armee ausgeschlossen worden, bzw. abgeurteilt, aber 1941 noch  teilweise tätig.

Stalin erkannte, dass ein zeitweiliger Rückzug unvermeidlich wurde. Es setzte schnell den Plan B in Kraft. Deswegen wurde u.a. der Rat für Evakuierung unter der Leitung des Politbüromitgliedes Kaganowitsch gebildet, er sorgte weitgehend für die Evakuierung in östliche Gebiete von Bevölkerungsteilen, Fachpersonal, sowie Betrieben mit ihren Ausrüstungen, von Kulturgütern, Lebensmittelvorräten und Vorräten an anderen Versorgungsgütern. Stalin rechnete schon Ende Juni 1941 mit einem unvermeidlichen  schnellen Rückzug. Er ordnet aber auch die hartnäckige Verteidigung wichtiger Regionen, wie des Gebiets von Murmansk an. Und er ordnete an, die Zugänge nach Smolensk, Moskau, Kiew und Leningrad mit allen Reserven hartnäckig zu verteidigen. Stalin befahl auch laufend örtliche Gegenangriffe, die übrigens die Naziführung sehr verwirrten und ihren Vormarsch immer wieder stoppten.

 

Wichtige Objekte wurden zur Sprengung vorbereitet.

Man sagt, dass auch Stalin über die anfänglichen Niederlagen der sowjetischen Truppen konsterniert war. Das stimmte sicherlich. Welchen aufrichtigen sowjetischen Staatsmann sollten die anfänglichen Niederlagen nicht sehr nahe gegangen sein ? Aber seinen Arbeitsplatz verließ Stalin nicht. Bedingt durch eine schwere Erkältung zog er sich nur kurzzeitig auf seine Datsche zurück, wo ihn die Politmitglieder aufsuchten. Die Idee einer Absetzung Stalins, die übrigens Stalin dem Politbüro freistellte, wurde von den Politbüro- und ZK-Mitgliedern und auch von der Generalität der Roten Armee schnell verworfen, so auch ein Vorschlag von Wosnessenski und Mikojan Stalin durch Molotow zu ersetzten. An das Format, die Erfahrungen Stalins als Mann eines gewaltigen Wissens, ausgestattet mit überragenden Führungsqualitäten und Organisationsfähigkeiten, reichte wohl niemand heran. Mit der Ernennung zum Vorsitzenden des Verteidigungsrates, der Stawka und dann der Übernahme praktisch aller wichtiger Schlüsselpositionen im Staat, übernahm Stalin die allgemeine Führung im Großen Vaterländischen Krieg. Er unternahm unverzüglich wichtige Schritte, um Panik, das Desertieren und Anarchie an der Front und das Verbreiten demoralisierender Gerüchte zu überwinden. Stalin verfügte laufende örtliche Gegenangriffe, die den schnellen Vormarsch der Nazitruppen erheblich verlangsamten und er bildete die erste starke neue Auffangslinie westlich der Dwina auf der Höher von Polozk, Witebst-Orscha, Mogilew- Mozyr. Wichtig wurden die Stalinschen Direktiven, die ab 4. Juli 1941 herausgegeben wurden und die eine starke mobilisierende Wirkung entfalteten. Die Verluste der Nazitruppen stiegen sprunghaft an. Am 29. Juni 1941 verkündete Hitler, berauscht von den Anfangserfolgen seiner Armeen, dass die Wehrmacht in vier Wochen in Moskau sein würde.

Aber inzwischen blieben die deutschen Angriffsoperationen schon im Süden am Dnestr,  im Norden vor Murmansk und in der Ukraine westlich von Kiew, stecken.. Auch am Mittelabschnitt verlangsamte sich nach der Einnahme von Minsk am 3. Juli der weitere Vormarsch.

Am 3. Juli 1941 hielt Stalin seine berühmt gewordene Rede an das Sowjetvolk. Die unterschied sich in der Wortwahl von bisherigen Reden Stalins. Obwohl Stalin immer sehr mitreißende Reden hielt, war sie diesmal von einem hohen Grad an Emotionalität gekennzeichnet. Es war ein ganz besonders zu Herzen gehende Rede. Sie strahlte Motivationskraft, Optimismus, festen Kampfeswillen und Siegeszuversicht aus. Die begründete überzeugend, warum in diesem gewaltigen Krieg trotz aller zeitweiligen Rückschläge der Endsieg des Sowjetvolkes sicher ist.

In ihr fanden sich weitgehend Passagen wieder, die aus dem Hirtenbrief des Metropoliten der Orthodoxen Kirche Sergej, vom 22. Juni stammte, in dem in Anknüpfung an die ruhmreiche Tradition der russischen Geschichte zur Verteidigung der gesegneten  heiligen Erde Russlands und der Sowjetunion aufgerufen wurde und in dem die Vaterlandsverteidigung bis zum Äußersten zur heiligen göttlichen Pflicht erklärt wurde.

Und Stalin nannte auch die großen Vorbilder der ruhmreichen russischen Geschichte wie Alexander Newski, Dimitri Donskoi, Kusma Minin, Dimitri Poscharski, Michael Kutusow.

Stalins Rede endet mit den Worten: Für die völlige Zerschmetterung der deutschen Eindringlinge! Tod den deutschen Okkupanten! Es lebe unsere ruhmreiche Heimat, ihre Freiheit, ihre Unabhängigkeit! Unter dem Banner Lenins vorwärts zum Sieg!

 

Erst am 15. August 1941 nahmen die deutschen Truppen Kriwoi Rog ein. Am 17. August verließen die Sowjettruppen Nikolawsk. Zu dieser Zeit schlossen die deutschen und rumänischen Truppen Odessa ein. Am 17. August wurde Cherson eingenommen. Die estnische Hauptstadt Tallin fiel am  27. August, die Vororte von Tallin hatten die deutschen Truppen aber schon am 20./21. August erreicht. Vom zügigen Vormarsch der faschistischen Heere war nichts mehr zu spüren und die Verluste der Deutschen und ihrer Verbündeten  wuchsen sprunghaft an.  Dann erfolgte der deutsche Vorstoß bis vor Leningrad. Am 8. September wurde Schlüsselburg vor Leningrad eingenommen. Leningrad wurde eingekesselt, die Blockade  um Leningrad begann, doch den sowjetischen Verteidigungsring um Leningrad konnten die faschistischen Truppen nicht mehr durchbrechen. Damit endete auch der Vormarsch im Norden. Man kam noch in harten Kämpfen bis zum Ladogasee, teilweise an die Ufer des Onegasees voran. In Karelien und an der Mumanskfront war der deutsch-finnische Vormarsch, wie gesagt, schon im Juli gestoppt worden. Schon Anfang August geriet der deutsche Vormarsch an den meisten Fronten ins Stocken. Es kam zur zweimonatigen Schlacht um Smolensk. Die deutschen Truppen konnten dort um viele Kilometer in verlustreichen Kämpfen zurückgeworfen werden und mussten erstmals auf breiter Front zur Verteidigung übergehen.

Der Vormarsch über Smolensk hinaus wurde ab 10. September durch heftige Gegenangriffe der Roten Armee nicht nur unterbrochen, sondern die faschistischen Truppen mussten sich, wie gesagt, zurückziehen. Bei Odessa ging die Rote Armee, verstärkt durch gelandete Marineinfanterie, zum Gegenangriff über und zerschlug zwei rumänische Divisionen. Man kann noch weitere erfolgreiche Gegenangriffe nennen.

 

Nun zur Lüge, hauptsächlich aus dem bürgerlichen Lager, Stalin, hätte in den Prozessen 1937 /38 eine Enthauptung der Roten Armee vorgenommen.

Im Buch von  Rene’ Lefort „Eine kommunistische Antwort auf das „Schwarzbuch des Kommunismus“ schreibt dieser:

„Was hatte es zum Beispiel mit der These von der Enthauptung der Roten Armee infolge der Säuberungen in deren Reihen ab 1937 auf sich ? Es wird im „Schwarzbuch“ von 400 000 Opfern allein in den bewaffneten Organen der UdSSR gefaselt. In Wirklichkeit entledigte sich Stalin bei den sog. Säuberungen von 1937/38 nur von 1. aus Krankheitsgründen nicht mehr voll einsatzfähigen und 2. von unzuverlässigen Offizieren... Zudem verjüngte er das Offizierskorps beträchtlich. Und auch davon waren nicht 400 000, sondern nur ca. 40 000 Offiziere der Roten Armee betroffen. Die exakt 36 898 von der sog. Säuberung... betroffenen Offiziere und politischen Kommissare waren in der Mehrzahl keine politischen Opfer, sondern schieden infolge zu hohen Alters und unzureichender Gesundheit, auch z.B. wegen Alkoholismus , aus den reihen der Roten Armee aus. 8579 Offiziere und politische Kommissare wurden verhaftet. Von den entlassenen und verhafteten Offizieren und politischen Kommissaren wurden hauptsächlich auf Grund von Widersprüchen und Überprüfungen bis 1941 ca. 15 000 wieder in ihren früheren Dienstgraden in der Roten Armee eingestellt. Von den 8579 verhafteten Generälen und Offizieren wurden über die Hälfte wieder freigelassen und rehabilitiert und zum größten Teil wieder in ihren alten Dienstgraden in der Roten Armee eingestellt ( siehe Marxistisch-leninistische Schriftenreihe der KPD, Heft 13, Professor D.R.I. Kosolapow“Die Wahrheit über Stalin“ )

 

Eine vordringliche Aufgabe Stalins war in dieser Zeit die Optimierung der Führungskader und Führungsstrukturen. Es erfolgten in schneller Folge der  Austausch von Truppenkommandeuren.  Ersetzt wurde z.B. am 10. Juli Marschall Timoschenko, der Stawka-Chef. Stalin wurde Stawka-Chef, Timoschenko aber wurde auch als Verteidigungskommissar abgelöst und blieb nur noch Stellvertreter des Verteidigungskommissars. Er behielt weiter wichtige Frontkommandos, was zeigt, dass Stalin seinen Generälen immer wieder Bewährungschancen gab, wenn sie hier und da versagt hatten. Timoschenko erhielt z. B. seine Chance nochmals im Sommer 1942, als er den Gegenangriff bei Charkow leitete sowie auch bei späteren Frontoperationen.

Die Stawka wurde am 8. August 1941 umgebildet in Stawka des Obersten Hauptkommandos. Stalin wurde Oberster Hauptkommandierender. Auch General Schukow wurde als Generalstabschef abgelöst. Er blieb aber in der Stawka. Obwohl erkrankt, wurde Marschall  Schaposchnikow zunächst auf Grund seiner Qualifikation als Generalstabchef eingesetzt. Wassilewski wurde im August zum Stellvertretenden Generalstabschef und Chef der Operativleitung  ernannt. Seit Mai 1942 war er Generalstabschef und löste damit Schaposchnikow ab. Er erwies sich an der Seite von Stalin als meisterhafter Feldherr. Es erfolgten zügige Neubesetzungen der Armeeoberbefehlshaberposten bis zu den Regiments- und Bataillonskommandeuren, je nachdem wie sie sich an der Front bewährten. Timoschenko wurde am 19. Juli 1941 auch als Oberbefehlshaber der Westfront abgesetzt. Dort war Chrustschow sein Politstellvertreter. Marschall Budjonny war Oberkommandierender der Süd-Westfront, er wurde in dieser Funktion auch abgelöst und kommandierte ab September 1941 die Reservetruppen. Er blieb aber  Stawka-Mitglied.

 

Bestrafungen oder gar Verurteilungen von Generälen blieben eine Ausnahme, so die Erschießung von General Pawlow und einiger anderer Generale wie des Stabschefs Klimowskij und des Chef der Nachrichtentruppen der Westfront Grigorjew real wegen Feigheit vor dem Feind und Untätigkeit und Zulassung von Desorganisation.

 

Scheitern der Hitlerschen Blitzkriegsstrategie

 

Trotz gewaltiger Anfangserfolge der Nazitruppen, kann man feststellen, dass sich die Front immer mehr stabilisierte, es gab erfolgreiche Gegenangriffe, Der erfolgreichste Gegenangriff war der von Generaloberst Schukow im Bewährungsauftrag geleitete Gegenangriff bei Jelzej, bei der die Truppen der Wehrmacht um Dutzende von Kilometern zurückgeworfen und Tausende ihrer Soldaten vernichtet wurden. Die Blitzkriegsstrategie war gescheitert. Vor Kiew und Smolensk wurde der deutsche Angriff längerfristig zum Stoppen gebracht und z. B. der Vorstoß nach Moskau um annähernd 3 Monate aufgehalten.

 

Nicht unerwähnt bleiben darf die Partisanenbewegung in der Sowjetunion und anderen europäischen Ländern im Rücken des Feindes, die mit dem Beginn des Großen Vaterländischen Krieges ihren Anfang nahm.

Während des gesamten Großen Vaterländischen Krieges waren überall in der Sowjetunion und in anderen Ländern Partisaneneinheiten im Rücken der faschistischen Armee aktiv, auch in den Kämpfen um Moskau.

Aber nicht nur das Gewehr, die Handgranate und der Sprengstoff, sondern auch die Presse-Flugblätter, Zeitungen und Bücher- waren die Waffen der Widerstandsbewegung. Die Nachrichten über die Erfolge der Sowjetarmee aktivierten allerorts den antifaschistischen Kampf. In Polen erschienen rund 1300 illegale Publikationen, in Belgien waren es 300, in Dänemark 250 und in Frankreich über 1000. Die Sabotage zählte ebenfalls zu den Waffen gegen den Aggressor.

Nach dem von den deutschen Faschisten besetzten Gebieten konnten diese kein einziges größeres Industriewerk in Gang setzen.

Die Arbeiter in den Niederlanden und in Luxemburg, in Griechenland und Dänemark beteiligten sich an ökonomischen und politischen Streiks.

 

Vielfältig waren die Formen des Protestes und des Kampfes - die Auskundschaftung für die Armeen der Antihitlerkoalition, der Widerstand gegen die faschistischen Mobilmachungsbefehle und gegen die Deportation von Menschen zur Zwangsarbeit nach Deutschland, die Versorgung der Insassen von Kriegsgefangenenlagern mit Lebensmitteln und Waffen, wie die Organisierung ihrer Flucht.

Schwierig war die Tätigkeit der antifaschistischen Untergrundbewegung in Deutschland. Die besten Vertreter des deutschen Volkes taten ihr Möglichstes, um zur Niederlage des Faschismus beizutragen. In Berlin, in Süddeutschland, im Ruhrgebiet, in Sachsen und Thüringen bestanden Widerstandsgruppen. In Berlin wirkte eine illegale Organisation, geleitet von Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack, die in Dokumenten der faschistischen Abwehr  als „Rote Kappelle“ bezeichnet wurde.

Der Widerstand gegen den Faschismus war die gemeinsame Sache aller Völker.

Oft kämpften wie damals im Spanischen Bürgerkrieg 1936 Menschen verschiedener Nationalität Schulter an Schulter in Partisaneneinheiten. So z.B. in Italien, Belgien Belorussland und Polen. In Jugoslawien gab es 63 nationale - bulgarische, ungarische, österreichische, sowjetische, italienische, polnische und deutsche Sondereinheiten, die ein gemeinsames Anliegen einte: Kampf gegen Faschismus und Krieg!

 

Befehlshaber der Sowjettruppen an der Südwestfront vor Kiew war Generaloberst Kirponow, ein fähiger und tapferer Soldat. Er fiel am 20. September bei Kiew beim Ausbruch aus einem durch den Panzerstoß der Guderianarmee gebildeten Kessel.

Den Befehl über die Südwestfront übernahm Generalleutnant Konew, der spätere Sowjet- Marschall, der sich auch als einer der fähigsten Generäle herauskristallisierte.

Die Verteidigung von Kiew wurde ab 11. Juli ein größeres Problem, Chrustschow, auch Schukow am 29. Juli, noch Generalstabschef,  schlugen den taktischen Rückzug hinter den Dnepr vor, weil die Deutschen im Mittelabschnitt bis nach Brjansk vorstießen und auch im Süden über Kriwoi Rog hinaus vorgedrungen waren. Erst bei Brjansk zeichnete sich die Möglichkeit eines Gegenangriffs ab, mit dem General Jeremenko, der spätere Sowjetmarschall, dabei die Guderianarmee, die stärkste Panzerarmee der Faschisten, stoppen sollte. Letztes misslang allerdings. Stalin und Schaposchnikow lehnten einen Rückzug westlich von Kiew ab, was ihnen bis heute als schwerster strategischer Fehler ausgelegt wird. Aber hinterher ist man immer schlauer. Man konnte nicht unbedingt voraussehen, dass  Guderian, da er  in Richtung Moskau infolge des immer härter werden Widerstands nicht weiterkam, mit seinen Panzertruppen in Richtung Süden einschwenkte, die sowjetische Verteidigung schnell durchbrechen und  die Südwestfront vom Rücken umzingeln konnte. Die Rote Armee erlitt in der Schlacht um Kiew eine ihrer letzten gewaltigen Niederlagen. Im Süden stießen die Deutschen und Rumänen bis nach Woronesch und auf die Krim bis vor Sewastopol vor. Man muss diesen sog. Stalinschen Fehler auch unter dem Gesichtspunkt sehen, dass man nicht weiß, wie sich die Frontlage gestaltet hätte, hätte es den Rückzugsbefehl nach dem Ratschlag von Schukow und Chrustschow gegeben. Die Deutschen Truppen wären möglicherweise in der Lage gewesen, die forcierte Offensive zur Eroberung Moskaus schon im August anzusetzen, nicht erst am 30. September. Dann wäre es ihnen vielleicht gelungen, Moskau noch vor Einbruch des Winters zu besetzen. Schukow wurde trotz aller Differenzen mit Stalin 1943 zum Marschall befördert und einer der wichtigsten Frontoberbefehlshaber. Stalin ernannte ihn 1942 zu seinem Stellvertreter in der Stawka. Er koordinierte die Gegenoffensive bei Stalingrad. Als Oberbefehlshaber der Belorussischen Front leitete er im Endstadium des Großen Vaterländischen Krieges maßgebend die Weichsel-Oder-Offensive und die Berliner Operation zur Einnahme der letzten faschistischen Verteidigungsbastion, der reichsdeutschen Hauptstadt Berlin und er nahm am 8. Mai 1945 die Kapitulation des deutschen Oberkommandos in Berlin-Karlshorst entgegen.

 

 

Die Niederlage der Faschisten vor Moskau

 

Eines der ruhmreichsten Kapitel des Großen Vaterländischen Krieges war die Schlacht um Smolensk, die auf einer Breite von 650 km und in einer Tiefe bis zu 200 km geführt wurde. Die Armeegruppe Zentrum erlitt schwere Verluste. Erstmalig waren die  deutsch-faschistischen Truppen gezwungen, zu einer umfassenden Verteidigung überzugehen. Der schnelle Durchbruch in Richtung Moskau wurde vereitelt. Die Generaloffensive auf Moskau  konnte die deutsche Wehrmachtführung erst am 30. September 1941 beginnen. Damit begann die sog.  Operation Taifun Am 1. Oktober durchbrachen die  Deutschen Truppen die Verteidigung der Sowjettruppen der Brjansker Front, es begann der Angriff auf Tula und südlich davon  auf Orjol. Doch von Anfang war es eine Offensive, die den Faschisten die bis dahin größten Verluste an Menschen und Material einbrachte.

Erst am 14. Oktober gelang es den Deutschen die große Verteidigungslinie 120 km westlich von Moskau bei Moshajsk zu durchbrechen. Mit Hängen und Würgen kämpften sich die Spitzenverbände der Wehrmacht an einen Vorort westlich von Moskau heran.  Große Prob- bleme hatten die deutschen Panzer mit den Panzerwällen, das war ein dichtes Netz von tief ausgehobenen Gräben. Sowohl im Süden als auch im Norden von Moskau hielt die Rote Armee die deutschen Angriffswellen weit von Moskau entfernt und eine Umzingelung Moskau scheiterte. Auch die Stadt der russischen Rüstungsindustrie Tula konnte nicht eingenommen werden.

Am 5. Dezember begann eine sich über einen Linie von 1000 km erstreckende Gegenoffensive der Roten Armee. Die deutschen Truppenverbände wurden bis zu 400 km  zurückgeworfen. Auch im Südabschnitt und  bei Leningrad gingen die Streitkräfte der Roten Armee zur koordinierten Gegenoffensive über. So wurde Rostow zurückerobert und dort eine ganze faschistische Panzerarmee aufgerieben. Auf der Krim erfolgte eine erfolgreiche Landeoperation sowjetischer Marineinfanterieverbände. Und nun bahnte sich die erste militärische Katastrophe der Nazis an.  Und diese Katastrophe vollendete sich. Die Schlacht vor Moskau wurde für die Wehrmacht zum Trauma.

Hitler schob seine schwere Niederlage dem sog, General Winter zu. Aber dass es kalt wurde und Schnee fiel, war erstens voraussehbar, kam also nicht wie behauptet, überraschend und 2. die Rote Armee kämpfte unter den gleichen klimatischen Bedingungen wie die deutsche Wehrmacht.

 

Von vielen Wissenschaftlern, die über den Großen Vaterländischen Krieg schreiben, wird außer Acht gelassen, dass bereits 6 Monate nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion, am 16. Dezember 1941, Verhandlungen zwischen der UdSSR und Großbritannien in Moskau stattfanden, bei denen es um „gegenseitigen Beistand zwischen beiden Staaten für die Kriegs,- und Nachkriegszeit“ gehen sollte.

Im zwischen beiden Seiten unterzeichneten Kommunique’ hieß es:

„Im Verlauf der in freundschaftlicher Atmosphäre geführten Gespräche konnten einheitliche Ansichten der beiden Seiten zu Fragen festgestellt werden, die sich auf die Kriegführung bezogen, insbesondere auf die Notwendigkeit, Hitlerdeutschland völlig zu zerschlagen und danach Maßnahmen zu treffen, die eine Wiederholung der Aggression durch Deutschland in der Zukunft völlig unmöglich machen würde...“ ( siehe ebenda, S. 702 )

Einer Bitte des englischen Außenminister Eden, der die englische Delegation leitete, ihm einen Besuch der Front zu ermöglichen, wurde sowjetischerseits stattgegeben. Dabei fand auch ein Besuch des von den Hitlerfaschisten verwüsteten Hauses des russischen Komponisten Tschaikowski statt. Maiski schrieb in seinen Erinnerungen darüber: „Das Haus, in dem der große russische Komponist Tschaikowski gelebt hatte- dieses Heiligtum für jeden Sowjetmenschen- war in einem grauenhaften Zustand. Es war zwar stehengeblieben, doch innen war alles demoliert, zerstört, verunreinigt. Ein Zimmer im zweiten Stock war als Abort benutzt worden. In anderen Räumen lagen stapelweise halbverbrannte Bücher, Möbelteile, zerfetztes Notenpapier am Boden. Die Hitlerfaschisten hatten auf ihre Weise eines der größten Genies in der Geschichte der Menschheit ‚gewürdigt’....Schließlich wurde es Eden zuviel, und er sagte angewidert: ‚Das hätten wir zu erwarten gehabt, wenn diese Deutschen auf unseren Inseln gelandet wären. Das ist regelrechter Abschaum der Menschheit’“

( siehe : I.M. Maiski Memoiren eines sowjetischen Botschafters, Dietz Verlag 1967, S. 704 )

 

Im Rückblick darf daran erinnert werden, dass Deutschland versuchte, durch den geheimen Hess-Flug nach London, die sich anbahnende Antihitlerkoalition zu zerstören und England zu einem Bündnis mit Hitlerdeutschland zu bewegen. Dass dieses Abkommen zwischen England und Deutschland nicht zustande kam, dürfte:

  1. dem Widerstandswillen des englischen Volkes gegen Hitler und nicht zuletzt
  2. den siegreichen Kämpfen der Sowjetarmee unter der Führung Stalins, von denen sich Eden mit eigenen Augen überzeugen konnte,

zu verdanken gewesen sein.

 

Die Niederlage der Hitlertruppen vor Moskau wird von vielen Historikern und Politikern, darunter auch dem derzeitigen russischen Botschafter in Berlin, Kotenew bereits als Wendepunkt des Großen Vaterländischen Krieges bezeichnet (siehe ein Interview zum 65. Jahrestag des großen Sieges in  „junge Welt“ vom 8. 5. 2010).

Das hat durchaus  seine Berechtigung. Die Katastrophe an einer über  600 km breiten Front-abschnitt zerstörte auch für immer den Mythos von der Unbesiegbarkeit der Wehrmacht und Waffen-SS. Es gab den antifaschistischen Kräften in ganz Europa und in der Welt gewaltigen Auftrieb. Der Widerstand gegen das faschistische Ungeheuer formierte sich in allen besetzten Gebieten Europas. Die nächsten großen Niederlagen bahnten sich bereits gesetzmäßig an. Selbst in den Kreisen der deutschen Wehrmacht und bei den Verbündeten Hitlers wurde verstärkt am Endsieg Hillers gezweifelt, Das zerstörte auch zunehmend die Moral bei den Hitlertruppen. Das Franco-Regime von Spanien und andere Regimes, die schwankten, ob sie an der Site Hitlers in den Krieg eintreten, nahmen endgültig von derartigen Vorhaben Abstand. Franco zog z. B. zunehmend Verbände der „Blauen Division“ von der Russlandfront ab. Die finnische Regierung nahm bereits erste Kontakte zu Friedensverhandlungen mit Moskau auf.

 

Die Niederlage bei Stalingrad und im Südabschnitt

 

Nun, die deutsche Offensivkraft der Hitlertruppen war im Jahre 1942 bereits so geschwächt, dass sie nur noch im Südabschnitt mit Müh’ und Not im Sommer 1942 nochmals in die Offensive gehen konnten. In dieser letzen Großoffensive gelang es den faschistischen Truppen mit schwersten Verlusten am Menschen und Material bis nach Woronesch, Stalingrad und  über Maikop bis an die Ausläufer des Kaukasusgebirges vorzurücken. Sie konnten auch mit der Einnahme von Sewastopol und der Beseitigung des sowjetischen Brückenkopfes bei Kertsch die Krim vollständig erobern. Die sowjetische Donfront konnten sie nicht durchbrechen, so dass die Flankenbedrohung des  deutschen Truppenvormarsches im Süden fortbestand. Die Verluste der faschistischen Truppen betrug bis Juni 1942 1,5 Millionen Gefallende, Verwundete und sog, Vermisste (so nannten die Nazis auch die in sowjetische Gefangenschaft geratenden Soldaten, die sowjetischen Verluste werden bis dahin auf 3,1 Millionen beziffert. Sie verloren etwa 20 000 Panzer  und Selbstfahrzeuge und 10 000 Flugzeuge, allerdings meist veralteter Typen.  

Das brachte Stalin den Vorwurf ein, er habe keine Rücksicht auf das Leben seiner Soldaten genommen. Doch bei genauer Betrachtung waren diese Verluste der Roten Armee angesichts der gewaltigen Überlegenheit der faschistischen Truppen im ersten Kriegsjahr unvermeidlich, wenn man eine effiziente Verteidigung aufbauen wollte.

 

In Stalingrad wurde die Wehrmacht und ihre Verbündeten in erbitterte verlustreiche Straßen-und Häuserkämpfe verwickelt. Stalingrad war schon im August erreicht, aber es zu erobern und dort die Wolgaschifffahrtsverbindung abzuschneiden, gelang den Hitlerfaschisten nicht. Es misslang auch der Vorstoß nach Astrachan. Das bedeutete, dass die Erdölzufuhr der UdSSR von Aserbaidschan aus intakt blieb und intakt blieb auch der weitere Nachschub über die Südrouten. Kläglich misslang den Hitlertruppen auch der Vorstoß in die Erdölgebiete um Baku über die Karpatenpässe und der Vorstoß zu den Mittelasiatischen Republiken. Die Eroberung der Erdölfelder bei Maikop brachte den Nazis so gut wie nichts, denn diese wurden auf Befehl Stalins in Brand gesteckt und langfristig unbrauchbar gemacht. Man gelangte nicht einmal bis Grosny, wo sich die Nazis die Unterstützung tschetschenischer Kollaborateure erhofften. Der Stalin-Befehl „Keinen Schritt mehr zurück“, entfaltete seine volle Wirkung.  Man kann noch viele militärische Glanzleistungen sowjetischer und stalinscher Militärkunst hervorheben. So gelang den Nazis ab der Schlacht von Charkow im Mai/Juni 1942 keine einzige größere Einkesselungsoperation mehr. Die bei Charkow unter dem Befehl von Marschall Timoschenko durchgeführte Gegenoffensive scheiterte zwar, aber sie verzögerte erneut den gesamten  Vormarsch der Nazis in Richtung Wolga und das Kaukasusgebiete um weitere 6 Wochen. Die sowjetische Front bei Charkow hatte sich von September 1941 an gerechnet, acht Monate gehalten. Die Stadt Charkow fiel erst am 4. Juni 1942. Der bei Charkow von den Hitlertruppen gebildete Kessel wurde auch der durchlässigste Kessel im ganzen Ostfeldzug, denn etwa Dreiviertel der eingeschlossenen Sowjettruppen konnten den Kessel nach Osten durchbrechen und dabei den Nazis wiederum schwere Verluste beibringen, was zu einer entscheidenden Schwächung der deutschen Offensivkraft führte.

Zu der sich nun entwickelnden Schlacht um Stalingrad und die Wolga hatten die Nazis 2 Millionen Soldaten aufgeboten. Sie erfasste ein Gebiet von 100 000 km2 und dauerte 200 Tage. Anfänglich eröffneten die 6. und 4. Panzerarmee unter Teilnahme rumänischer, ungarischer und italienischer Truppenverbände die Offensive nach Stalingrad. Das deutsche Oberkommando spaltete dann die Offensive. Ein Teil der faschistischen Streitkräfte wandten sich in Richtung Maikop und den Kaukasus. Wichtig ist es zu wissen, dass sich die gesamte deutsch-sowjetische Front auf über 6200 km erstreckte und sich dort insgesamt 266 Divisionen, 6,6 Mio. Soldaten der faschistischen Streitkräfte, 58000 Geschützen und Werfer, 5000 Panzer und Sturmgeschütze  sowie 3 500 Kampfflugzeuge  befanden. Aber wie gesagt, ihre Kräfte reichten nur aus, um im Süden offensiv zu werden

 

 

Der Gegenoffensive zur Umklammerung Stalingrads begann am 19. November 1942 mit Zangenangriffen vom Norden und Süden der Truppen der Süd-Westfront, der Donfront und der Stalingrader Front aus. Entsatzversuche der Heeresgruppe Manstein .scheiterten. Das sowjetische Oberkommando hatte eine seht effiziente Taktik gewählt. Stalin ließ den Hauptteil seiner Truppen nicht bei Stalingrad stehen, um es schnell erobern zu können, sondern befahl den schnellen Vormarsch in westlicher und südlicher Richtung. Der Kessel von Stalingrad  wurde erst im  Januar 1943 beseitigt. Gleichzeitig  wurde im Januar 1945 der von den deutschen Faschisten gebildete Kessel um Leningrad aufgebrochen. Die Blockade von Leningrad war damit beendet

Die  deutschen Truppen wurden dadurch völlig überrascht und waren  zu einer koordinierten Verteidigung des gesamten Südabschnitts nicht mehr fähig. Sie konnten aber auch keine Reserven vom Mittelabschnitt der Front abziehen, da auch dieser ständigen Angriffen der Roten Armee ausgesetzt war. So stand die Rote Armee schon Anfang Februar in Charkow. Die Hitlerführung verkündete den totalen Krieg, es gelang mit Müh und Not mit frisch herangeführten Waffen-SS-Einheiten den weiteren Vormarsch in der Ukraine zu stoppen sogar  vorübergehend Charkow wieder zurückzuerobern.

Das Merkwürdige ist, dass man heutzutage nicht einmal diese gewaltigen Erfolge mit dem Namen Stalins in Verbindung bringen will. Stalin wird sogar verantwortlich gemacht, dass die Faschisten im Sommer 1942 im Süden noch einmal in die Offensive gehen konnten. Er hätte den Angriff in Richtung Moskau erwartet. Das sind Kritiken von schäbigen Kleingeistern. Natürlich waren Angriffsvorbereitungen der deutschen Truppen auch weiter im Mittelabschnitt und im Norden zu beobachten. Man musste in der sowjetischen Führung mit verschiedenen Varianten neuer Angriffsoperationen rechnen. Aber Stalin erkannte auch klar das strategische Interesse Hitlers an der Eroberung der sowjetischen Erdölquellen und die lagen im Süden.

 

Ab 19. November 1942 waren die Offensiven der Roten Armee nur noch von Erfolgen gekrönt. Im Grunde war der Krieg entschieden. Hitler hatte seinen abenteuerlichen Eroberungskrieg endgültig verloren.

 

 

Die Befreiung der restlichen besetzten Gebiete von den Faschisten ab 1943 und 1944

 

Die Ukraine wurde jetzt ein Hauptfrontgebiet. Diese war 1941/1942 vollständig von den Truppen Hitlers und seiner rumänischen, ungarischen, slowakischen  und kroatischen sowie auch spanischen Verbündeten (der Blauen Division) besetzt worden.

 

Die Verluste der Ukraine an Menschen betrugen im 2. Weltkrieg etwa 9 Millionen. 2,3 Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Auf ukrainischem Territorium wurden 700 Städte und  28 00 Dörfer zerstört. 10 Millionen Einwohner verloren das Dach über dem Kopf. Über  16000 Industriebetriebe wurden zerstört. Schäden dieser Dimension richteten die Faschisten auch in den übrigen von ihnen besetzten Gebieten der UdSSR an.

 

Von 1941 bis 1944 waren auf ukrainischem Boden zwischen 57,1 bis 76,7 % der Gesamtzahl der faschistischen Divisionen konzentriert. 601 faschistische Divisionen wurden direkt auf dem Territorium der Ukraine zerschlagen.

Doch schon Anfang 1943 wurden nach der Niederlage Hitlerdeutschlands bei Stalingrad und der Zerschlagung der Südfront der faschistischen Armeen die ersten Gebiete der Ukraine bis Charkow wieder befreit. Im Jahre 1943 erfolgte die Rückeroberung der ukrainischen Gebiete bis zum Dnepr. Über den Dnepr wurden schon 1943 über 100 Kilometer tiefe Brückenköpfe gebildet. Auch Kiew und Tscherkassy wurden befreit. Bis Juni 1944 waren die ukrainischen Gebiete bis Schitomir und Rowno von den Faschisten freigekämpft. Bis Oktober 1944 wurden auch die Restgebiete der Ukraine von den faschistischen Okkupanten gesäubert. Bis Ende Oktober 1944 konnte auch die Transkarpato-Ukraine befreit werden, die bis 1918 zu Ungarn, von Ende 1918 an zur Tschechoslowakei und dann ab 1939 zur Tiso-Slowakei gehörte.

Die Befreiung der Ukraine durch die Rote Armee erfolgte von Januar 1943 bis Oktober 1944. im Rahmen von 15 Angriffsoperationen, davon von sogenannten 11 strategischen Operationen und 4 Frontoperationen. Die wichtigsten von ihnen waren: die Woronesch-.Charkower Operation vom 13. Januar  bis 3. März 1943, die Donbass-Operation vom 13.  August bis  3. September 1943, die Tschernigow-Poltawaer Operation vom 26. August bis 30. September 1943, die  Korsun’-Schewtschenkowsker Operation vom 24. Dezember 1943 bis 17. Februar 1944 und die L’wow-Sandomirskaer Operation von 13. Juli bis 29. August 1944. Die abschließende Befreiung der Ukraine erfolgte durch die Operation Karpatien, die am 9. September 1944 begann. Am 27. Oktober wurde Ushgorod  eingenommenn und ab 28. Oktober 1944 überschritten die Verbände der Roten Armee auf breiter Front die heutige ukrainische Grenze.  

Als Tag der Befreiung der Ukraine von den faschistischen Okkupanten gilt der 28. Oktober 1944. Entsprechend wird der 28. Oktober als Tag der Befreiung vom Faschismus begangen. (s. www.president.gov.ua/news/15449.html)

 

Im Jahre 1944 wurde Belorussland und das Baltikum bis auf den sog. Kurlandbrückenkopf vollständig von den faschistischen Mordbrennern gesäubert. Im Herbst 1944 kapitulierte Rumänien und Finnland, Rumänien wechselte die Fronten (der rumänische König wurde dafür übrigens mit dem höchsten Sowjetorden geehrt), rumänische Truppen kämpften dann bis 1945 in Ungarn und in der Tschechoslowakei gegen die Hitlertruppen. In Bulgarien wurde der hitlertreue König Boris gestürzt. Bulgarische Truppen kämpfen seitdem an der jugoslawischen Front.

Schon ab 1943 in den befreiten Gebieten und dann nach Ende des 2. Weltkrieges erfolgte mit Hilfe der gesamten UdSSR der rasche Wiederaufbau der zerstörten Wirtschaft.

 

Die Endphase des Großen Vaterländischen Krieges

 

Ende 1944 war die Grenze zu Ostpreußen überschritten. Im August 1944 erreichte die Rote Armee die Weichsel in Polen. Ab September 1944 drang sie tief nach Ungarn und Jugoslawien vor. Im Januar 1945 begann die Weichseloffensive der Roten Armee und schon Ende Januar hatten die sowjetischen Truppen die Oder erreicht. Im April 1945 begann dann die Berliner Operation, die zur Einkesselung Berlins und zur Zerschlagung der Hitlertruppen an der gesamten deutschen Mittel- und Nordfront führte. Im Mai 1945 wurde dann die letzte große Operation die sog Prager Operation gestartet, der Angriff auf Prag erfolge vom Süden aus von der Slowakei, vom Osten von Ostsachsen und aus dem Raum Görlitz und vom Norden von Berlin aus, dabei wurde auch Dresden und der Sudentegau befreit.

Wie überall in den von der Sowjetarmee vom Faschismus befreiten Gebieten wurden auch in Prag die Sowjetsoldaten begeistert gefeiert. Denn , wie man sich z.B. im Buch „Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion“ in 6 Bänden, Deutscher Militärverlag Berlin, herausgegeben von 1962 – 1968, ausgestattet mit reichhaltigem Bildmaterial über diesen Zeitabschnitt, überzeugen kann, hat die deutsche Wehrmacht brutal und unmenschlich in allen von ihr besetzten Ländern gehaust. Deshalb war es auch kein Wunder, dass die Menschen in allen von den Faschisten befreiten Ländern diese Begeisterung, dass der Krieg vorbei war und dass man nun ein neues Leben beginnen konnte, auf die sie befreienden Sowjetsoldaten übertrugen und ihren Opfermut feierten.

Zerschlagen wurde die letzte große kampfstarke faschistische Heeresgruppe, die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Schörner. (Schörner war übrigens bis 1944 Kommandeur des Kurlandsbrückenkopfes in Lettland, der von den Nazis noch bis Mai 1945 gehalten werden konnte. Hitler ernannte diesen skrupellosen Durchhalte-General noch zum letzten Heeresoberbefehlshaber).

Sowjetische Truppen besetzten auch Wien und befreiten die letzten Reste Jugoslawiens von den Faschisten, wobei sie die Befreiungsaktion auch teilweise den Titopartisanen überließen. Die Rote Armee war auch an der Befreiung Norwegens von Faschismus beteiligt

 

Der Große Sieg im Großen Vaterländischen Krieg war am 9. Mai 1945 vollendet. Er wurde vom Sowjetvolk unter großen Opfern vollbracht. Etwa 8 Millionen Sowjetsoldaten und –Soldatinnen mussten ihr Leben lassen. Darunter zählen nicht nur die an der Front Gefallenen, sondern alle Kriegstoten, einschließlich der in Gefangenschaft umgekommen und infolge Krankheiten und Unfälle verstorbenen Angehörigen der bewaffneten Organe. Die Gesamtopferzahl des Sowjetvolkes betrug 27 Millionen.  Diese gewaltigen Opfer sollten wir niemals vergessen.

 

Die ganze Welt sprach damals mit höchster Anerkennung und höchstem Lob von den berühmten Stalinschen Militäroperationen und Stalinschen Militärschlägen, die größtenteils auf Grund der von Stalin und seinem Generalstab neu ausgearbeiteter Militärstrategien und -taktiken möglich waren. Stalin ging damals als einer der größten Militärführer und Militärstrategen in die Geschichte des Kriegswesens ein und wurde in Büchern über die Geschichte der Kriege auch als solcher bezeichnet. Bisweilen wurde er auch größter Staatsmann und Feldherr aller Zeiten genannt, was bei genauer Betrachtung der Erfolge und Siege, der Gesamtleistung Stalins zweifellos seine Berechtigung hat.

Er war kein Verlierer der Geschichte wie Napoleon Bonaparte oder beispielsweise Hanniball und Alexander der Große, die bisweilen in Geschichtsbüchern als größte Feldherren gefeiert werden. Wir haben uns einmal die Mühe gemacht, das Ausmaß der Erfolge und Siege Stalins mit denen anderer Staatsmänner und Feldherren zu vergleichen, wir haben keine gefunden, die an die Stalins heranreichten. Und bei Stalin muss man natürlich in erster Linie auch berücksichtigen, er war nach Lenin der eigentliche Bahnbrecher und Organisator einer neuen fortschrittlichen Ära der Geschichte der Menschheit, der Ära des Sozialismus, einer Ära der Befreiung der Menschheit von der Geisel der Ausbeutung, Knechtung und Unterdrückung. Unter seiner Führung wurde der erste mächtige sozialistische Staat in der Geschichte der Menschheit aufgebaut und nach dem 2. Weltkrieg das sozialistische und antiimperialistische Weltsystem geschaffen. Nur schäbige Kleingeister und klägliche Ignoranten können da noch von einem Überwiegen von Fehlern, Mängeln oder gar Verbrechen im Wirken Stalins sprechen. Aber es ist auch klar, dass die deutschen Imperialisten leugnen wollten und wollen, von einem sozialistischen Arbeiterführer und Arbeiterstaatsmann besiegt worden zu sein.

 

Anmerkungen zur Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte

 

Dass Revolutionen, oder siegreiche Befreiungs, -bzw. Verteidigungskriege nicht nur vom Volk abhängen, sondern vor allem von den sie führenden Persönlichkeiten, wussten schon die Klassiker des Marxismus –Leninismus.

Heute wird dieser Umstand oft verkannt, bzw. geleugnet, vor allem wenn es um die Führungspersönlichkeit von Stalin im Großen Vaterländischen Krieg und darüber hinaus geht.

In einem am 3. November 2007 in der Zeitung jungewelt veröffentlichten Interview mit Professor Goßweiler unter der Überschrift „Sie kennen die Bedeutung von Revolutionären besser als wir“ erklärte dieser :

„Der Kapitalismus entsteht und entwickelt sich spontan, der Sozialismus entsteht bewusst und organisiert. Von seinen Führungspersönlichkeiten hängt wesentlich mehr ab als im Kapitalismus...Das sozialistische System kann nur durch Agenten und durch Korruption paralysiert und zerstört werden, das kapitalistische System nur durch den Kampf der Massen. Die Bourgeoisie kennt die Bedeutung revolutionärer Persönlichkeiten offensichtlich besser als wir.“( zit. aus der Austrittserklärung des Kommunisten Goßweiler aus der PDS am 25.1.2001)  Mit anderen Worten: Im Kapitalismus verstehen sich die Persönlichkeiten übers Geld. Im Sozialismus haben sie eine Führungsrolle für das ganze Volk.

Deshalb plant das Kapital und seine Geheimdienste seit jeher die Zersetzung revolutionärer Parteien und antiimperialistischer Bewegungen von innen, was bis zum Mord an besonders populären unbestechlichen Führern der kommunistischen und antiimperialistischen Bewegung führte und führt. Ganz verheerend wirkte sich die Politik des Staatsführers der UdSSR Gorbatschow in den Jahren seiner Macht von 1985- 1991 aus, der sein Land und den ganzen Sozialismus verraten hat.

Das Kapitel, wie westliche Geheimdienste einen Herrn Gorbatschow schon vor dessen Machtantritt „auserkoren“ hatten, wird noch zu erforschen sein !!

Interessant jedoch ist sein Auftritt vor einem Seminar an der amerikanischen Universität in Ankara im Herbst 1999, bei dem er äußerte:

„ Das Ziel meines ganzen Lebens war die Vernichtung des Kommunismus, dieser unerträglichen Diktatur gegen die Menschen.... Gerade um dieses Ziel zu erreichen, nutzte ich meine Stellung in der Partei und im Lande.... Um das zu erreichen, musste ich die Führung der KPdSU und der UdSSR ersetzen und ebenso die Führung in allen sozialistischen Ländern. Mein Ideal war in jener Zeit der Weg der sozialdemokratischen Länder... . Allerdings gibt es in der Welt noch immer eine Kraft, die unser Voranschreiten zu Frieden und Schöpfertum bremsen wird. Ich habe dabei China im Auge. Ich besuchte China in der Zeit der großen Studentendemonstrationen, als es schien, dass der Kommunismus in China fallen wird. Ich beabsichtigte, vor den Demonstranten auf jenem riesigen Platz aufzutreten, sie meiner Sympathie und Unterstützung zu versichern und darin zu bestärken, ihren Kampf fortzusetzen, damit auch in ihrem Land eine Perestroika beginnt..“( siehe: Klaus Huhn, Wahrheiten über Gorbatschow, Edition Ost- Verlag 2009, S. 16 )

Führen wir uns die ökonomische und militärische Situation in der Sowjetunion beim Überfall des faschistischen Deutschlands auf die Sowjetunion vor Augen und vergleichen sie mit der ökonomischen und militärischen Situation in allen sozialistischen Ländern 1989, so wird eindeutig erkennbar, dass letztere nicht schlechter dastanden, als die Sowjetunion 1941. Ganz im Gegenteil !! Die DDR z.B. war damals die 10.größte Industriemacht der Welt.

Doch die Führung der Partei, die KPdSU unter Stalin bewies in der Zeit der höchsten Gefahr für das sozialistische Vaterland nach dem heimtückischen Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion Standhaftigkeit und beflügelte den Durchhaltewillen des russischen Volkes.

Im Gegensatz zur DDR 1989, als das Volk auf die Strasse ging unter der Losung: „Wir sind das Volk, wir bleiben hier !“, verkannten viele führende DDR-Politiker die politische Situation und glaubten, das Volk sei gegen sie und das sozialistische Gesellschaftssystem.

Die politische Führung der DDR gab durch den geschlossenen Rücktritt des Politbüros und des ZK kopflos auf und ließen somit die Partei und das Volk führerlos.

Das Kapital triumphierte:

US-Multimillionär Soros äußerte damals verzückt:

‚Wenn es so leicht war, den Sozialismus zu Fall zu bringen, kann man jeden x-beliebigen Staat der Welt beseitigen.’ ( siehe dazu auch George Soros : „Die Vorherrschaft der USA-eine Seifenblase ?“, S. 135 )

Doch die Völker haben aus den selbst verschuldeten Untergang des sozialistischen Weltsystems gelernt. Sie geben nicht mehr kopflos auf. Der offene mit militärischen Mitteln ausgetragene Klassenkampf tobt heute vor allem im Nahen Osten, im Irak, in Afghanistan und in Palästina. Das sind Länder, die von der NATO überfallen wurden, bzw. unter zionistischer Herrschaft ( die derzeitige israelische Regierung ) leiden. Letztere kann sich nur durch ein faschistoides Vorgehen an der Macht halten. Die führenden Kräfte des Widerstands in all den genannten Ländern  bestehen nicht nur aus Kommunisten. Sie vertreten aber eine klare antiimperialistische Position nach außen, vor allem gegenüber dem imperialistischen Hauptfeind, den USA, aber auch der NATO und wehren sich gegen eine neokolonialistische Vereinnahmung ihrer Länder. Diese um ihre Freiheit kämpfenden Völker genießen die Unterstützung solcher Staaten wie Kuba, Venezuela, China u. a., die den Weg zum Sozialismus einschlagen.

 

Was können wir noch aus unseren gemachten Fehlern 1989 in allen sozialistischen Ländern lernen ? Wir dürfen nicht blindlings gewissen „Schönrednern“ und Populisten auf den Leim gehen, von denen es 1989 leider allzu viele gab. Nachdem sie das erreicht hatten, was sie wollten, nämlich keinen „besseren Sozialismus“, wie sie uns damals glauben machen wollten, wechselten sie ganz selbstverständlich ins Lager des Kapitals und stehen jetzt z.T. an der Spitze kapitalistischer Staaten, bzw. nehmen in diesen führende Ämter ein.

Neben Gorbatschow, der heute an keiner, der dem Westen wichtigen Ereignisse, fehlen darf und sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, fallen einem sogleich solche Personen wie Angela Merkel, Meckel, Nooke bei uns, oder V. Havel in Tschechien ein.

 

Im Kapitalismus, da keine Orden oder Auszeichnungen zu erwarten sind für diejenigen, die dieses Gesellschaftssystem anprangern, in einer Zeit,

da sich das Kapital anschickt, mit immer offenerer wirtschaftlicher Repression gegen die Ärmsten der Armen vorzugehen und Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, in einer Zeit, da Krieg in Friedensmissionen und Antiterroreinsätze umgelogen wird, ganze Völker an den Pranger gestellt und physisch vernichtet werden, braucht es solcher Persönlichkeiten wie Professor Goßweiler, oder Professor Buchholz, die an vorderster Front gegen die Lügen des Kapitals und deren Helfer und Helfershelfer vorgehen. Ersterer auf philosophischem Gebiet, der andere auf dem Gebiet der Jurisprudenz. Ihnen nachzueifern sollte unser aller Aufgabe sein ! Wir brauchen gute Analytiker und glasklare Persönlichkeiten, wenn wir den Staffelstab, derjenigen wie : Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Thälmann, Iljitsch Lenin, Josef Stalin, Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl, Walter Ulbricht, Erich Honecker u. a.  in eine neue, friedliche und menschenwürdige Gesellschaft, die nur Sozialismus heißen kann, übernehmen wollen.

 

 

Literaturquellen: 

 

Chronik der wichtigen Ereignisse des Großen Vaterländischen Krieges

in „Wer war  wer im Großen Vaterländischen Krieg“, Verlag Respublika, Moskau 1995

 

Ju. W. Jemel’janow, „Stalin auf dem Gipfel der Macht“ (russ.), Seiten 158-189,

 Moskau, Verlag Wetsche 2003;

 

Ludo Mertens, „Stalin anders betrachtet“, Seiten 276-308, Verlag EPO,, Berchem (Belgien);

 

Die Sowjetgesellschaft, Bd. I, Seiten 291-321 (russ.), Rossijskij gosudarstvennij humanitarnij universitet, Moskau 1997;

 

J. Stalin, Über den Großen Vaterländischen Krieg, Dietz-Verlag ; Berlin. 1952

 

I.M. Maiski, Memoiren eines sowjetischen Botschafters, Dietz Verlag 1967,

 

Sowjetisches Autorenkollektiv „Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion“ in 6 Bänden, Deutscher Militärverlag Berlin, herausgegeben von 1962 – 1968

 

W. Karpow „Generalissimus“( 2 Bände ), Wetsche Moskwa, 2002