Steuern Russland und Israel auf eine direkte Konfrontation in Syrien zu?
Eine Analyse von Seyed Alireza Mousavi

Je länger sich der Krieg in der Ukraine hinzieht, desto schwieriger wird es für die israelische Führung als der engste US-Verbündete im Nahen Osten, eine neutrale Position einzunehmen. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich auch die Konfrontation zwischen Israel und Iran in Syrien verschärfen könnte, während Russland nicht länger wie zuvor bereit zu sei scheint, israelische Aggressionen gegen die territoriale Integrität Syriens zu tolerieren.

Seit dem Beginn des offenen Ukraine-Krieges will Israel die USA als seinen wichtigsten Bündnispartner nicht verärgern, ist aber zugleich aus taktischen Gründen auch vom Wohlwollen Moskaus abhängig – insbesondere in den schwelenden Konflikten in Syrien und mit Iran. Je länger sich aber der Krieg in der Ukraine hinzieht, desto schwieriger wird es für die israelische Führung als der engste Verbündete der USA im Nahen Osten, eine neutrale Position einzunehmen.
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Israelischer Flaggenmarsch in palästinensischen Gebieten: "Tod den Arabern!"
Einige israelische Ultranationalisten zeigten sich trotz eines Verbots entschlossen, am Mittwoch einen Flaggenmarsch durch palästinensische Gebiete der Jerusalemer Altstadt zu veranstalten. Im vergangenen Mai folgte der Krieg zwischen Israel und Gaza.
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20.4.2022
Ausschreitungen in Jerusalem:
Emirate bestellen israelischen Botschafter ein

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich der arabischen und muslimischen Kritik am Vorgehen der israelischen Polizei gegen Palästinenser auf dem Tempelberg angeschlossen. Außerdem sagten sie ihre Teilnahme an den Feierlichkeiten zum israelischen Unabhängigkeitstag ab und bestellten den israelischen Botschafter ein.

Die Lage in der Jerusalemer Altstadt war in den vergangenen Tagen besonders angespannt. Auf dem Jerusalemer Tempelberg brachen letzte Woche am zweiten Freitag des Fastenmonats Ramadan nach dem Morgengebet schwere Unruhen aus. Bei heftigen Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften ging die israelische Polizei hart gegen die Palästinenser vor. Berichten zufolge wurden dabei mehr als 150 Menschen verletzt.

Laut der israelischen Pilotenvereinigung sagten die emiratischen Fluggesellschaften Wizz Air Abu Dhabi und Etihad Airways inmitten der neuen Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ihre Teilnahme an der Flugschau zum israelischen Unabhängigkeitstag in diesem Jahr ab. Die Teilnahme der Emirate an der Flugschau sollte die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern demonstrieren. Beide Länder haben die Beziehungen im Jahr 2020 im Rahmen der von den USA vermittelten Abraham-Abkommen normalisiert.

Die Meldung erfolgte kurz nach Bekanntgabe der Einbestellung des israelischen Botschafters ins Außenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi. Der jordanische Außenminister berief zugleich den israelischen Botschafter ein, um gegen die jüngsten Vorfälle in der al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zu protestieren.
Die beiden Fluggesellschaften der Emirate, die an dem traditionellen Überflug zum Unabhängigkeitstag teilnehmen sollten, erklärten, sie hätten nicht genug Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Israelische Beamte bestätigten jedoch, dass der wahre Grund die israelische Polizeiaktion auf dem Tempelberg gegen Palästinenser am Wochenende gewesen sei.

Israels erster Botschafter in den Emiraten, Amir Hayek, hat seine diplomatische Mission im Oktober letzten Jahres übernommen. Er wurde diese Woche zum erstem Mal in Abu Dhabi vorgeladen. Die emiratische Staatsministerin für internationale Zusammenarbeit, Reem Ebrahim Al-Hashimi, teilte Hayek am Dienstag mit, dass den palästinensischen Gläubigen auf dem Tempelberg – den Muslimen als al-Haram al-Scharif bekannt –, vollständiger Schutz gewährt werden müsse.

Al-Hashimi betonte, wie wichtig es sei, Jordaniens historische Rolle beim Schutz des Tempelbergs zu respektieren. Sie sprach von der Notwendigkeit, einen Friedensprozess für die "Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates an den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt in Übereinstimmung mit legitimen internationalen Resolutionen und der arabischen Friedensinitiative" wieder aufzunehmen.

Ostjerusalem ist seit der Eroberung des Gebiets durch Israel im Sechstagekrieg im Jahr 1967 zwischen Palästinensern und Israelis umstritten. Während Palästinenser den Stadtteil als Hauptstadt eines zukünftigen eigenen Staates beanspruchen, annektierte Israel kurz nach der Eroberung das Gebiet in einem international nicht anerkannten Schritt.