Lügen und Wahrheiten zu Gaddafi
Leider waren sich im Falle
der Bewertung der Person des Revolutionsführers Gaddafis
fast alle in Deutschland von
rechts bis links einig : Gaddafi muss weg.
Diese Bewertung erleichterte
den USA, nachdem sie Gaddafi durch faustdicke Lügen wie weiland Milosevic und
Saddam Hussein dämonisiert hatten, im Weltsicherheitsrat eine Entscheidung
durchzusetzen, die durch die Zustimmung zur Durchsetzung einer Flugverbotszone
über Libyen zu einer nicht Einsetzung
eines möglichen Vetos im Sicherheitsrat durch Russland und China geführt hat.
Dieses Vorgehen unter
vorherigem Missbrauch der Arabischen Liga, von deren Staaten nur 9 von 22 einer
Flugverbotszone zugestimmt hatten und einer übernommenen Führungsrolle
Frankreichs innerhalb der NATO ( nachdem der französische Präsident Sarkozy
willkürlich 22 Regierungsvertreter der NATO nach Paris eingeladen hatte und
dann während der Sitzung dort den Angriffskrieg auf Libyen erklärt hatte,
obwohl darüber die UNO-Kommission zu befinden hatte ) hat der UNO schweren,
nicht wieder gut zu machenden Schaden, zugefügt.
Der Angriff auf Libyen
seitens dreier NATO-Partner: der USA, Großbritanniens und Frankreichs, stellt
eine Verletzung des Artikels 2, Absatz 7 der UNO-Charta dar und bedeutet eine
Demontage des Völkerrechts !!
Nachdem der Westen vorher
Gaddafi vorgeworfen hatte, sein eigenes Volk zu bombardieren, hatte die NATO
keine Schwierigkeiten damit, eine Millionen-Stadt wie Tripolis mit über 100
Cruise –Missiles zu bombardieren !
Ich möchte in diesem
Zusammenhang Lügen und Wahrheiten über Gaddafi gegenüberstellen:
1.
Lüge : Gaddafi ist in seinem Lande Alleinherrscher
Wahrheit: Gaddafi ist weder Präsident, noch Regierungschef
Libyens. In Libyen regiert die Sozialistische Arabische Volks-Dschamahirja.
Die
'Große Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Jamahirija' basiert auf der
Verfassung von 1977, die das Land zum basisdemokratischen Staat auf
der Grundlage des Islam erklärt
[97 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum
Islam]..."
(WISSEN-digital.de)
2.
Lüge : Gaddafi unterdrückt sein Volk
Wahrheit: Libyen ist ein Land, das in ganz Afrika den höchsten Lebensstandard
hat und das seinen relativen Reichtum der Bevölkerung zukommen lässt wie kaum
ein anderer Staat. Es gibt dort keine Hungernden, oder Obdachlosen wie z. B. in
den NATO-Ländern, die jetzt Libyen bombardieren.
Quelle
für die Angaben zum Lebensstandard ist der "Human Development Index"
(HDI) der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2010.
In
der HDI-Weltrangliste ist Libyen von Position 64 im Jahr 2000 auf Position 53
im Jahr 2010 gestiegen.
Das
Gesundheitswesen in Libyen gehört zu den am besten ausgebildeten auf dem
afrikanischen Kontinent; die Sozialversicherung umfasst u.a. auch eine Altersvorsorge
und eine Witwen- und Waisenrente. Die mittlere Lebenserwartung der libyschen
Bevölkerung liegt bei 76 Jahren.
3.
Lüge : Gaddafi bombardiert sein eigenes Volk.
Wahrheit : Der internationale Nachrichtensender »Russia Today«
(RT) hat westliche Meldungen dieser Art inzwischen als reine Kriegspropaganda
entlarvt. Hochrangige Quellen der
russischen Militäraufklärung berichteten, dass die von westlichen Medien und
Politikern mit Empörung verurteilten Luftschläge gegen die Zivilbevölkerung in
Bengasi durch libysche Regierungstruppen nicht stattgefunden haben. Die
militärische Führung Russlands, die die Entwicklung in Libyen mit Hilfe moderner
Aufklärungsmittel, inklusive Satellitenbeobachtung, von Anfang an genau verfolgt
hat, stellte fest, dass die angeblichen Angriffe der libyschen Luftwaffe auf demonstrierende
Menschenmengen eine „reine Lüge“ westlicher Medien sei.
Belegt sind allerdings einige Luftangriffe der Regierungstruppen auf von
Rebellen eroberte Munitionslager, was von den westlichen Journalisten, aber
leider auch vom im von den Amerikanern militärisch besetzten Emirat Katar tätigen
Sender Al- Dschasira als ANGRIFF AUF DEMONSTRANTEN umgelogen wurde. Mit dieser Lüge
allerdings wurde sowohl eine Flugverbotszone über Libyen durch Teile der
Arabischen Liga, als auch durch den UNO-Sicherheitsrat, gerechtfertigt und
damit den gewollten Angriffen dreier NATO-Staaten auf den souveränen Staat
Libyen Tür und Tor geöffnet.
Die Lüge westlicher Medien,
Gaddafi hätte sein eigenes Volk bombardiert, entlarvte sowohl der unabhängige
Korrespondent der USA, Keith Harmann, der sich vor Ort in Libyen befindet, in einem RT-Interview am 7.3.2011, als auch Janan
Moussa, eine junge Korrespondentin, die für die Nachrichtenagentur Al Aan Network
aus den Vereinigten Arabischen Emiraten arbeitet und die in den letzten Tagen Hunderte von Kilometern die Rebellen an die
Front begleitet hatte. Sie äußerte sich RT gegenüber so: Die WESTLICHEN MEDIEN SEIEN NICHT DARAN INTERESSSIERT “WIE
MAN BLUTVERGIESSEN UND GEWALT
VERHINDERN“ könne, sondern
sie „FORDERN GERADEZU MEHR DAVON“ (
Quelle: Jungewelt vom 10.03.2011, Leitartikel ) Welchen Zweck hat das Ganze ? Die
Finanz-und Monopolbourgeoisie hat darin schon Übung, wie man die Führer DER Länder, die
einen anderen Enwicklungsweg einschlagen, als die sog. westliche Welt, erst in
den Augen der Weltbevölkerung dämonisiert und dann außer Gefecht setzt. Ohne
Führung aber sind diese Staaten der internationalen Monopolbourgeoisie schutzlos
ausgeliefert. Das war so beim jugoslawischen Präsidenten Milosevic 1999 und dem
irakischen Präsidenten Saddam Hussein im Jahre 2003. Das Gleiche geschieht
jetzt mit dem libyschen Revolutionsführer Gaddafi .
Bei den “eingefrorenen”
Milliarden im Ausland, die angeblich im Privatbesitz Gaddafis waren,
dürfte es sich eher um Gelder handeln, die dem libyschen Staat gehören. Und an
die wollen die Globalisten heran. Wo werden wohl Mubaraks abgebliche 70
Milliarden Auslandsguthaben landen? Und in Zukunft die saudischen , bahrainischen
und kuwaitischen Auslandsvermögen? Gewiss nicht bei der Bevölkerung dieser
Staaten. Noch lukrativer sind natürlich die Erdölbestände dieser Länder.
Gaddafi ist die vielleicht wichtigste Figur in Nordafrika,
denn er hat die Erdöleinnahmen Libyens nicht in Paläste, Yachten und Fuhrparks
gesteckt, sondern in sein Land investiert. Der “wahnsinnige” Gaddafi ( wie er im Westen genannt wird ) hat
1980 ein riesiges Projekt zur Wasserversorgung für Libyen, Ägypten, Sudan und den Tschad
begonnen und beinahe fertiggestellt. Und das ohne einen Cent der Weltbank und des IWF
( des Internationalen Währungsfondes )!!
Dieses Projekt sollte
ganz Nordafrika in einen blühenden Garten verwandeln !
Das Ganze steht jedoch dem
Ziel der Destabilisierung, der Neokolonialisierung des Kontinents Afrikas, der Errichtung
der Weltdiktatur der Konzerne, entgegen. Am 01. September 2010 konnte
der erste Großabschnitt dieses Projektes nach dreißigjähriger Planung und
Bauzeit in Betrieb genommen werden. Das war5 Monate vor Beginn der Unruhen,
also bevor das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen konnte !!
Im Süden
Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs (das Kufra Basin, das
Sirt Basin, das Morzuk Basin und das Hamada Basin), 35.000
Kubikkilometer Wasser lagern dort ! Der Wert dieser Wasserreservoirs höchster Güte wird
auf 58 Bill.Euro beziffert. Mit
diesem Projekt hätte Libyen die Versorgung Afrikas mit Lebensmitteln übernehmen
und Libyen und Nordafrika
aus den Klauen des IWF befreien und unabhängig machen können. Am 20.03.2009 konnte man in den Maghreb-Nachrichten
lesen, dass libysche Offiziere auf
dem 5. Wasserforum in Istanbul ein Projekt zur Wasserförderung vorgestellt hatten, das im Auftrage des libyschen
Revolutionsführers Gaddafi entstanden war
und das eine
( Quelle: http://www.water technology.net/projects/gmr/ )
Dass man
hinter den Aufständen in Bengasi auch langfristige Pläne der Führungsspitzen in
Washington und Brüssel für die Länder des Nahen und Mittleren Ostens sehen muss,
dieses Gebiet und ganz Afrika den Herrschaftsplänen des westlichen
Monopolkapitals einzuverleiben, hat Dr. Pierre Hillard, Spezialist für die deutsch-französischen
Beziehungen, docteur en science
politique und Autor mehrerer Publikationen über die Zerschlagung von Staaten
nach ethnischen Kriterien bereits
in seinem
Buch"Greater Middle East"beschrieben, deren Auswirkungen wir heute mit
Entsetzen verfolgen.
Bei dieser
Zerschlagung von Staaten im Nahen Osten wurde Libyen anscheinend eine Art
Schlüsselrolle zugedacht.
In einem
Interview mit german-foreign-policy am
08.09. 2008 äußerte Dr. Pierre Hillard auf die Frage, welche Staaten von den
geplanten Umstrukturierungen betroffen wären: „Sämtliche Staaten des Großen und
Mittleren Ostens". Die Landkarte der US-amerikanischen Militärzeitschrift
AFJ (Armed Forces Journal) gäbe nur einen Ausschnitt preis. Man müsse wissen,
dass auch die Staaten Nordafrikas zu Objekten der Zerschlagung gemacht würden.
Das erklärte Ziel
der westlichen Staaten sei es, die Denkweisen der Muslime zu verändern, damit
diese die politischen, ökonomischen und philosophischen Prinzipien übernehmen,
die den Westen beherrschen. Ethnische Umstrukturierung und Umstrukturierung des
religiösen Denkens der Bewohner des Nahen und Mittleren Ostens - das seien die
beiden Waffen, die von den Führungsspitzen in Washington und Brüssel benutzt
würden, um die gesamte Region umzustürzen.
Die Veröffentlichung von entsprechenden
Ethno-Karten, sowie des AFJ-Artikels von Ralph Peters in einer amerikanischen
Militärzeitschrift dazu, seien Vorschläge, mit denen man auch die Reaktionen,
vorrangig die Reaktionen unter den Muslimen, testen wollte. Das Geschickte an
einer solchen Veröffentlichung sei, dass sie Debatten bei den Betroffenen
auslöse. Man würde Befürworter und Gegner dieser Konzepte erkennen können, es
werde zu Brüchen und Widersprüchen in den islamischen Staaten kommen, die man
dann geschickt auf diese oder jene Weise ausnützen könne, um die muslimischen
Staaten zu entzweien.
Angestrebt werde
eine völlige Neuorganisation der Staatlichkeit - zwischen Griechenland im
Westen und Indien im Osten. Einen solch umfassenden Umsturzversuch hätten nicht
einmal die Kolonisatoren des 19. Jahrhunderts unternommen !
Die Führungsspitzen
in Washington und Brüssel würden das Zerbrechen der Staaten im Mittleren Osten,
aber auch in Europa, begünstigen. Dabei würden sie im Geist der so genannten Globalisierung handeln. Die Philosophie einer angeblich
notwendigen Durchsetzung „universeller Werte“ diene ihnen dabei als
Handwerkszeug..
Die deutsche Politik würde bei der Propagierung dieser Ideen z. B. über die
Bertelsmann-Stiftung, die im Rahmen der Kronberger Gespräche ganze
Maßnahmenbündel ausarbeitet, um den Mittleren Osten umzugestalten, eine große
Rolle spielen. Der davon ausgehende Einfluss sei so bedeutend, und zwar
unabhängig davon, welche Regierungsmannschaft in Berlin gerade an der Macht
sei.
Mit anderen
Worten, zählt die Bertelsmann-Stiftung zu den großen Think Tanks über die die
Monopol-und Finanzbourgeoisie weltweit ihre Konzepte ausarbeiten und über die
NATO dann militärisch verwirklichen lässt.
Die
Veröffentlichung der Ethno-Karten in einer amerikanischen Militärzeitschrift im
Juni 2006 sei kein Zufall. Es handele sich um die Begleitmusik für einen
Umsturzprozess großen Stils. Die US-Außenministerin Condoleezza Rice habe auf ihrer Pressekonferenz am 21. Juli 2006,
noch während der Kriegsereignisse im Libanon, erklärt: "Ich sehe kein
Interesse der Diplomatie, zum status quo ante zwischen Israel und dem Libanon
zurückzukehren.“
Angesichts dieser
Worte müsse man sich fragen, ob der Krieg im Libanon nicht vorsätzlich begonnen
wurde, um die Umsturzpolitik im großen Stil voranzutreiben. Es sei zu
befürchten, dass auf dem jetzt eingeschlagenen Weg sehr viel Blut fließen werde.
Das entscheidende
Ziel sei die Entwicklung der neuen Weltordnung ( unter Führung der USA versteht
sich! d. Verf.) bei der es darum gehe, die verschiedenen Kontinentalblöcke
(Europa, Afrika, Nordamerika, Südamerika) politisch und wirtschaftlich zu
vereinen.
Quellen: www.
german foreign policy vom 08.09.2008. Interview mit Dr. Pierre Hillard)
http://www.water technology.net/projects/gmr/
Übrigens, ist diese Seite im Internet
schon vorsorglich ( warum wohl ?) nicht mehr zugänglich. Man kann sie auch
unter:
Brigitte Queck,
Diplomstaatswissenschaftler Außenpolitik