SYRIEN: REBELLEN UND GIFTGAS

Amerikanische Web-Site enthüllt: Saudis und Rebellen tragen Verantwortung für Giftgas-Attacke von U.Gellermann am 1.9.2013

Der amerikanische Außenminister, John Kerry, konnte den Kameras kaum in die Objektive sehen, so dürftig waren seine Beweise für die Regierungs-Urheberschaft des Giftgas-Anschlages im syrischen Ghouta. Dass hinderte Bundesaußenminister Westerwelle keineswegs sich der US-Meinung ungeprüft und schnell anzuschließen. Auch die 3-Sat-Kulturzeit-Moderatorin Tina Mendelssohn (stellvertretend für die deutschen Mehrheitsmedien) verkündete, im Brustton der Überzeugung, dass "Assad" für den Giftgasanschlag verantwortlich war. Eine zweite Meinung einzuholen, Fakten zu prüfen, das alles ist in deutscher Politik und den ihr angeschlossenen Medien außer Mode gekommen. Deshalb veröffentlicht die RATIONALGALERIE eine zweite, völlig anderslautende Quelle. Die amerikanische Web-Site MINT PRESS, deren Artikel wir übersetzt haben, ist ein eingetragenes Medienunternehmen mit Sitz in Minnesota. Die "Minnesota Post" hat im vergangenen Jahr ausführlich über das Unternehmen berichtet.

Quelle: http://www.rationalgalerie.de/archiv/index_1_722.html


Übersetzung: RATIONALGALERIE / Gesine Strempel

EXCLUSIVE: Syrians In Ghouta Claim Saudi-Supplied Rebels Behind Chemical Attack, By Dale Gavlak and Yahva Ababneh

Syrische Kämpfer im Vorort Ghouta von Damaskus haben der Associated Press-Journalistin Dale Gavlak zugegeben, dass sie verantwortlich für den Chemiewaffenvorfall sind, den die Westmächte den syrischen Regierungstruppen anlasten. Sie enthüllten, dass die Toten Opfer eines Unfalls waren, hervorgerufen durch die falsche Handhabung der Chemiewaffen, mit denen Saudi Arabien sie beliefert habe.

"Aus zahlreichen Interviews mit Ärzten, Einwohnern von Ghouta sowie mit Aufständischen und deren Familien geht hervor, dass Kämpfer Chemiewaffen über den saudischen Geheimdienstchef Prinz Bandar bin Sultan erhielten. Sie sind verantwortlich für die Durchführung des tödlichen Gasangriffs", schreibt Gavlak.

Die Kämpfer berichteten Gavlak, dass sie nicht ausreichend im Umgang mit Chemiewaffen ausgebildet wurden, es wurde ihnen noch nicht mal gesagt, dass es welche waren. Es hat den Anschein, als wären die Waffen zunächst für den Al-Kaida-Ableger al-Nusra Front bestimmt gewesen.

"Die Waffen machten uns neugierig. Und unglücklicherweise handhabten einige Kämpfer die Waffen falsch und verursachten die Explosionen", berichtete ein Kämpfer namens `J´ der Reporterin Gavlak.

Seine Behauptungen wurden von einer Kämpferin namens `K´ wiederholt, die dann Gavlak erzählte: "Sie haben uns weder gesagt, was das für Waffen waren, noch wie man sie einsetzt. Wir wussten nicht, dass es sich um Chemiewaffen handelt. Wir wären nie darauf gekommen, dass es Chemiewaffen sein könnten."

Abu Abdel-Moneim, Vater eines Aufständischen, sagte Gavlak auch: „Mein Sohn kam vor zwei Wochen zu mir und fragte mich, ob ich wüsste, was das für Waffen wären, die er tragen sollte", er beschrieb, sie hätten eine "röhrenförmige Form", andere sähen aus wie eine "große Gasflasche". Der Vater sagte, der Name des saudischen Kämpfers, der die Waffen lieferte, sei Abu Ayesha. Laut Abdel-Moneim explodierten die Waffen in einem Tunnel und töteten 12 Kämpfer.

"Über ein Dutzend befragte Kämpfer berichteten, dass sie von der saudischen Regierung bezahlt werden", schreibt Gavlak. Sollte das zutreffen, könnte diese Aussage den Eifer dämpfen, mit dem die USA gegen Syrien vorgehen wollen, den sie damit rechtfertigen, dass die syrische Regierung "unbestreitbar" hinter dem Angriff mit Chemiewaffen stecke. Dale Gavlaks Glaubwürdigkeit ist beeindruckend. Sie war zwei Jahrzehnte Nahost-Korrespondent für AP, hat für das National Public Radio (NPR) gearbeitet sowie Berichte für die Nachrichtenabteilung der BBC geschrieben.

Saudi Arabiens mutmaßliche Rolle als Belieferer der Kämpfer - denen sie in jeder Hinsicht vehement den Rücken stärken - mit chemischen Waffen ist keine Überraschung angesichts der Enthüllung Anfang der Woche, dass die Saudis Russland mit Terrorangriffen auf die kommenden Olympischen Spiele in Sochi gedroht haben, falls diese nicht aufhörten, die syrische Regierung zu unterstützen.

"Ich kann Ihnen garantieren, dass die Winterolympiade im nächsten Jahr geschützt wird. Die tschetschenischen Gruppen, die die Sicherheit der Spiele bedrohen, werden von uns kontrolliert", soll Prinz Bandar angeblich Vladimir Putin versichert haben, berichtet der "Telegraph".

Die Obama Regierung ist bereit, die Erkenntnisse ihres Geheimdienstes zu präsentieren, mit denen sie zu beweisen bemüht ist, dass die Regierungstruppen hinter den Angriffen der letzten Woche steckten, obwohl amerikanische Beamte in der "New York Times" zugaben, dass sie keinen schlagenden Beweis gefunden haben, der direkt auf die Beteiligung der Regierungstruppen an den Angriffen verweist.

Amerikanische Geheimdienstsprecher haben Associated Press auch berichtet, dass die Beweise des Geheimdienstes für die Schuld der syrischen Regierung “kein Volltreffer (Slam Dunk)“ sind.

Wie wir letzte Woche berichteten, lassen abgefangene Geheimdienstinformationen erkennen, dass der syrische Verteidigungsminister "panische“ Telefongespräche mit der syrischen Chemiewaffenabteilung führte und in den Stunden nach dem Angriff Antworten verlangte, was darauf hindeutet, dass der Angriff nicht von den Regierungstruppen angeordnet wurde.

Dale Gavlak ist Nahost-Korrespondentin für "Mint Press News" und "Associated Press". Gavlak war über zwei Jahrzehnte in Amman, Jordanien, für Associated Press akkreditiert. Die anerkannte Nahost-Expertin Gavlak berichtet derzeit aus der Levante für AP, das National Public Radio und Mint Press News, ihre Themen sind Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Dale hat einen Magister in Middle East Studies der University of Chicago. Kontakt über
dgavlak@mintpress.com

Der Original-Artikel ist unter folgendem Link zu erreichen:
http://www.mintpressnews.com/witnesses-of-gas-attack-say-saudis-supplied-rebels-with-chemical-weapons/168135/