Die USA: Globale
Finanziers des Terrorismus
von Thierry Meyssan
4.2.2014
Seit dem Krieg in Afghanistan gegen die Sowjets
haben viele Autoren die Rolle der USA in der Finanzierung des internationalen
Terrorismus hervorgehoben. Bis heute waren es jedoch nur geheime, nie von
Washington damals anerkannte Aktionen. Ein entscheidender Schritt wurde mit
Syrien erreicht: Der Kongress stimmte für die Finanzierung und Bewaffnung
von zwei Organisationen, die Al-Kaida vertreten. Was bis jetzt ein offenes
Geheimnis war, wird die offizielle Politik des “Landes der Freiheit”: Der
Terrorismus.
Die erste Woche der Friedens-Konferenz Genf-2 war voller
plötzlich neu auftretender Entwicklungen. Leider wurde die westliche
Öffentlichkeit nicht darüber informiert, Opfer der Zensur, die sie
unterdrückt.
Das ist in der Tat das größte Paradox dieses
Krieges: die Bilder sind das Gegenteil der Realität. Laut den internationalen
Medien besteht der Konflikt einerseits aus um Washington und Riad gruppierte Staaten, die behaupten, die Demokratie
zu verteidigen und den weltweiten Kampf gegen den Terrorismus zu führen, und
andererseits aus Syrien und seinen russischen Verbündeten, die sich mehr
und mehr gehemmt fühlen, weil sie als Diktaturen diffamiert werden, die Umgang
mit den Terrorismus pflegen.
Wenn sich auch jeder bewusst ist, dass Saudi-Arabien keine Demokratie, sondern eine
absolute Monarchie ist, eine Tyrannei einer Familie und einer Sekte über ein
ganzes Volk, so genießen die USA aber das Image einer Demokratie und besser noch,
als das “Land der Freiheit”.
Nun wurde die wichtigste Nachricht der Woche in
allen Mitgliedstaaten der NATO zensiert:
Die US-Kongressabgeordneten trafen sich heimlich, um der Finanzierung und
Bewaffnung der “Rebellen in Syrien” bis zum 30. September 2014 zuzustimmen.
Sie haben richtig gelesen. Der Kongress hält geheime Treffen, von denen die
Presse nicht das Recht hat, zu sprechen. Deshalb wurde die ursprünglich von der
britischen Agentur Reuters veröffentlichte
Nachricht [1], gewissenhaft von allen gedruckten und
audiovisuellen Medien in den Vereinigten Staaten und von den meisten Medien in Westeuropa und
dem Golf ignoriert.
Nur die Bewohner des “Rests der Welt” waren berechtigt, die Wahrheit zu
erfahren.
Meinungsfreiheit und das Recht der Bürger zu
Informationen sind jedoch Voraussetzung für Demokratie. Sie werden besser in Syrien und
in Russland
respektiert, als im Westen.
Da niemand das vom Kongress verabschiedete Gesetz gelesen hat, ist unbekannt,
was es genau beinhaltet. Es ist jedoch klar, dass die genannten “Rebellen”
nicht danach streben, den syrischen Staat zu stürzen, – sie haben schon darauf
verzichtet – ihn aber „ausbluten” wollen. Deshalb verhalten sie sich nicht wie
Soldaten, sondern wie Terroristen. Sie haben nochmal richtig gelesen: die USA, angebliche Opfer von Al-Kaida am 11. September 2001 und seither die
Anführer des “globalen Krieges gegen Terror”, finanzieren das Zentrum des
internationalen Terrorismus, wo offiziell untergeordnete Organisationen der Al-Kaida (die al-Nusra
Front und das Islamische Emirat des Irak
und der Levante) wüten. Die ganze Angelegenheit ist kein obskures
Manöver der Geheimdienste, sondern vielmehr ein vollständig akzeptiertes
Gesetz, auch wenn es hinter verschlossenen Türen beschlossen wurde, um der
offiziellen Propaganda nicht zu widersprechen.
Andererseits ist es unklar, wie die westliche
Presse, die seit 13 Jahren behauptet, dass Al-Kaida
die Urheberin der Anschläge des 11. September sei und die Amtsenthebung
des Präsidenten George W. Bush an diesem Tag durch das Militär
totschweigt, diese Entscheidung ihrem Publikum erklären könnte.
In der Tat ist das US-Verfahren der “Continuity of Government” (CoG) ebenfalls durch Zensur geschützt. So hat der
Westen an diesem 11. September nie erfahren, dass die Macht von den Zivilisten
auf das Militär übergegangen war, und zwar von 10h morgens bis zum Abend, und
dass während dieses ganzen Tages die Vereinigten
Staaten von einer geheimen Autorität, im Verstoß gegen ihre Gesetze
und ihre Verfassungen, regiert wurden.
Während des Kalten Krieges finanzierte die CIA den
Schriftsteller George Orwell, als er sich die Diktatur der Zukunft
ausdachte. Washington dachte, so das Bewusstsein für die Bedrohung durch
die Sowjetunion zu erwecken. Aber in Wirklichkeit glich die UdSSR nie
dem Alptraum von ’1984’, während die Vereinigten Staaten seine Inkarnation
wurden.
Barack Obamas alljährliche
Ansprache über die Lage der Union hat sich somit in eine außergewöhnliche
Lügen-Übung verwandelt. Vor den 538 Mitgliedern des Kongresses,
die ihn stehend applaudieren, erklärte der Präsident: “eine Sache wird sich
nicht ändern: unsere Entschlossenheit sicherzustellen, dass die Terroristen
keine weiteren Angriffe gegen unser Land unternehmen.” Und weiter: “In Syrien werden
wir die Opposition unterstützen, welche die terroristischen Netzwerke ablehnt”.
Als jedoch die Genf-2-Delegation
von Syrien
der Delegation, welche die “Opposition” vertreten sollte, einen
Vorschlag machte, der ausschließlich auf Grundlage der Resolutionen 1267 und
1373 des Sicherheitsrats beruhte, d.h. den Terrorismus verurteilte, wurde er
von ihr ohne den geringsten Protest von Washington abgelehnt. Und aus gutem Grund: die Vereinigten Staaten sind der Terrorismus, und
die Delegation der “Opposition” erhält ihre Aufträge direkt an Ort und Stelle
von Botschafter Robert S. Ford.
Robert S. Ford ist der
ehemalige Assistent von John Negroponte im Irak.
In den frühen 1980er Jahren hatte Negroponte die nicaraguanische
Revolution angegriffen, indem er Tausende von Söldnern anheuerte, die zusammen
mit ein paar lokalen Mitarbeitern die “Contras”
bildeten. Der Internationale Gerichtshof,
d.h. das interne Tribunal der Vereinten Nationen
verurteilte Washington für diese verheimlichte Einmischung. In den
2000er Jahren spielten Negroponte und Ford dann das gleiche
Szenario im Irak. Dieses Mal galt es,
den nationalistischen Widerstand durch die Al-Kaida
vernichten zu lassen.
Während die Syrer und die Delegation der “Opposition”
in Genf diskutierten, verfolgte der
Präsident in Washington weiter seine Heuchel-Manöver und donnerte im Kongress, der ihm mechanisch Beifall zollte: „Wir
kämpfen gegen den Terrorismus, nicht nur mittels Geheimdienst und militärischen
Operationen, sondern auch in Einklang mit der Treue zu den Idealen unserer
Verfassung und beispielgebend für die Welt (…). Und wir werden weiterhin mit
der internationalen Gemeinschaft arbeiten, um die Zukunft, die das syrische
Volk verdient, zu schaffen – eine Zukunft ohne Diktatur, ohne Terror und ohne
Angst.“
Der Krieg, den die NATO und die Staaten des Golfrats (GCC) dem Staat Syrien geliefert
hat, forderte laut dem MI6 und dessen Sprachrohr, der Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, bereits mehr als 130.000 Tote. Deren Henker bürden
nun die Verantwortung dafür dem Volk und seinem Präsidenten Baschar Al-Assad
auf, die wagten, ihnen zu widerstehen.
Quelle: Al-Watan (Syrien) Übersetzung: Horst
Frohlich
http://www.voltairenet.org/article182009.
http://www.politaia.org/terror/die-usa-globale-finanziers-des-terrorismus/