Betreff: Bezahlte Revolution:
Anreizprämie für Deserteure -
Golfstaaten versorgen syrische Aufständische mit hunderten Millionen Dollar
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Golfstaaten versorgen syrische Aufständische mit hunderten Millionen Dollar
Trotz Folter- und Massenhinrichtungsvorwürfen gibt es bislang noch keine
Kriegsverbrecheranklagen in Den Haag
Am 20. März machte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch [1]
bekannt, dass Salafisten in Syrien
gefangene Soldaten nicht nur hinrichten, sondern vorher professionell foltern. Auch Angehörige religiöser Minderheiten haben
schwer unter dem Terror der häufig aus dem Irak, aus Libyen und sogar aus
Frankreich zugereisten Dschihadisten zu leiden. Von westlichen Reporten damit konfrontiert,
rechtfertigten [2] Täter ihr Vorgehen teilweise damit, dass "nur"
etwa einem Fünftel der Gefangenen die Kehle durchgeschnitten wurde.
Trotzdem (und obwohl auch die besonders berüchtigte "Begräbnis-Brigade" den Libanon als Rückzugsgebiet nutzt) gibt es bislang noch
keine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag. Dafür
sagte Molham al-Drobi, ein Mitglied des oppositionellen "Syrischen
Nationalrats" der New York Times [3] am Rande eines Treffens mit
arabischen und westlichen Politikern in Istanbul, dass Saudi-Arabien, Katar und
die Vereinigten arabischen Emirate in den nächsten drei Monaten 276 Millionen
Dollar für die Aufständischen spenden wollten.
Hundert Millionen davon sind angeblich als "Sold" für die
Aufständischen und als Anreizprämie für Deserteure aus der syrischen Armee
gedacht; es gilt aber als extrem wahrscheinlich, dass die Rebellen auch in
größerem Umfang Waffen dafür kaufen. Die Geldgeber dürfte das nur bedingt
stören: Der saudische Außenminister Saud bin Faisal bin Abdul-Aziz Al Saud
fordert seit geraumer Zeit sogar eine direkte und offene Bewaffnung.
An dem Treffen in Istanbul, das von der türkischen Regierung und der arabischen
Liga veranstaltet wurde, nahmen Vertreter von gut siebzig Staaten teil,
darunter auch die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton und ihr
deutscher Kollege Guido Westerwelle. Sie beschlossen eine Anerkennung des
"Syrischen Nationalrats" als Ansprechpartner der Opposition, nicht
jedoch als offiziellen und alleinigen Vertreter Syriens, worauf die
Organisation gehofft hatte.
Peter Mühlbauer 02.04.2012
Links
[1] http://www.hrw.org/news/2012/03/20/syria-armed-opposition-groups-committing-abuses
[2] http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,822653,00.html
[3] http://www.nytimes.com/2012/04/02/world/middleeast/us-and-other-countries-move-to-increase-assistance-to-syrian-rebels.html?_r=1&ref=global-home
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