Zur Rolle
der Schweiz
Wegen der
Rolle der Schweiz im Syrien-Krieg wandte sich die Initiative »Hände weg von
Syrien – Bündnis gegen den Krieg« im Basel in einem offenen Brief an die beiden
Kammern des Schweizer Parlaments:
In tiefer Sorge um die Situation in Syrien, aber auch in großer Empörung
gegenüber der Rolle der Schweiz in diesem Konflikt haben wir am 8. September
2012 in Basel ein Bündnis »Hände weg von Syrien – Bündnis gegen den Krieg«
gegründet. (...)
Nach dem Massaker von Hula hat der Bundesrat die für die Schweiz zuständige
Botschafterin in Frankreich, Frau Lamia Chakkour, zur »persona non grata«
erklärt. Mittlerweile ist klar, daß die Armee Syriens nicht für dieses Massaker
verantwortlich war. Weder hat sich die offizielle Schweiz beim syrischen Staat
für ihr Vorgehen entschuldigt, noch wurde Frau Lamia Chakkours Status als
»persona non grata« aufgehoben. Im Gegenteil trägt die Schweiz die verschärften
Sanktionen der USA und der EU gegen Syrien mit. Ganz offensichtlich wird damit
gegen das Gebot der dauernden Neutralität als Grundsatz der schweizerischen
Außenpolitik verstoßen.
Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat die
syrische Opposition für Planungen »Syrien nach Assad« mit 60000 Franken
unterstützt. (Quelle: stern.de vom 28.
August 2012) (...)
Aus diesen Gründen ersucht Sie das Bündnis »Hände weg von Syrien –Bündnis gegen
den Krieg« in Ihrer Eigenschaft als Parlamentarier, als Parlamentarierin die
folgenden Punkte zu Händen des Bundesrates zu fordern:
– Die Souveränität des syrischen Volkes ist strikt zu respektieren, jede
Einmischung von außen in die inneren Angelegenheiten Syriens ist als Bruch des
Völkerrechts zu behandeln.
– Die Schweizer UNO-Vertretung muß sich jeder UN-Resolution entgegenstellen,
welche den Druck auf Syrien erhöht und damit die Lage weiter eskalieren läßt.
– Die Sanktionen gegen Syrien sind sofort einzustellen. Insbesondere muß der
Status »persona non grata« für die syrische Botschaft sofort aufgehoben und die
diplomatischen Beziehungen müssen wieder aufgenommen werden.
– Die offizielle Vertretung des syrischen Volkes ist die Regierung in Damaskus.
Gespräche müssen also mit dieser Regierung geführt werden und nicht mit den
sogenannten Rebellen, deren erklärtes Ziel der Sturz der syrischen Regierung
ist.
– Der einseitigen Berichterstattung zu Syrien muß mit allen Mitteln des
demokratischen Presserechts entgegengetreten werden. Die sogenannten »Rebellen«
erhalten – auch in den service publique Medien der Schweiz überdimensional viel
Raum. Die zurzeit fehlende objektive Berichterstattung muß hergestellt werden!
– Waffen aus Schweizer Produktion gelangen über Drittländer oder über obskure
Strohmänner in die Hände der sogenannten Rebellen. Das Vertrauen, welches
möglicherweise einmal gegenüber der Schweizer Waffenausfuhrpolitik bestanden
hat, ist nachhaltig zerstört. Deswegen müssen sämtliche Waffenexporte sofort
eingestellt werden!
Wir bitten Sie, unser Bündnis über den Erfolg oder Mißerfolg ihrer Bemühungen
auf dem Laufenden zu halten. Wir, als Schweizer Bürgerinnen und Bürger oder als
in der Schweiz ansässige Menschen sind nicht gewillt hinzunehmen, daß nach
Jugoslawien, Afghanistan, Somalia, Irak und Libyen ein weiteres Land, auch mit
Schweizer Beteiligung, erst durch subversive Kriegsführung mürbe gemacht und
schließlich zerstört werden soll.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2012/10-15/026.php
15.10.2012 / Abgeschrieben / Seite 8