„Frieden und Zusammenarbeit für ganz Europa“
von Prof.Dr.habil, Oberst a.D. Wladislaw
Demitschew in „Zeitfragen vom 12. Mai 2015
Erwiderung darauf von Brigitte Queck unter der
Überschrift:
„Fünfte Kolonne im heutigen Russland sehr
aktiv, um Russland endlich wieder vollends in den Schoß des internationalen
Monopolkapitals einzugliedern“
Schon die Überschrift „Im
21. Jahrhundert bedarf es, um das Überleben zu sichern, einer neuen Philosophie
des Friedens und der Zusammenarbeit, die eine POLITIK DER VORHERRSCHAFT für
gesetzwidrig erklärt und feste Garantien gegen den Ausbruch eines Krieges in
Europa und gegen seine Entfachung von außen her schafft“ fordert zum
Widerspruch heraus.
Als ob es nur des guten Willens
der Politiker bedarf, „den Ausbruch eines Krieges in Europa“ zu verhindern und
nicht des Wollens und Wirkens der Bevölkerung, einschließlich der
Friedensbewegung der entsprechenden Länder, sich dem Räderwerk des Kapitals
entgegenzusetzen !!
Erstens hat der
Kapitalismus, der stets nach Mehrprofit und Ausbeutung strebt, immer auch die
Erhaltung und Ausweitung seines Machteinflusses im Sinn.
Deswegen ist
Lenins Analyse “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, in
der er schreibt, dass sich „im höchsten Stadium des Kapitalismus der Drang nach
Annexion und Verletzung der Selbstbestimmung der Nationen verschärft“,
aktueller denn je ! In diesem Stadium befinden wir uns gegenwärtig !!
Zweitens
wurde in Europa nach dem Ende des 2.
Weltkrieges, der durch den reaktionärsten Teil des Kapitals von deutscher Seite
aus vom Zaune gebrochen wurde, im Jahre 1999 von den gegenwärtig reaktionärsten
und gefährlichsten Militärkräften der Welt, der NATO, ein AGGRESSIONSKRIEG gegen
Jugoslawien gestartet, dessen Staatsführung keinen anderen Staat angegriffen
und AUCH NICHT AUF VORHERRSCHAFT IN
EUROPA GEPOCHT HAT !
Es war genau umgekehrt !!
Die USA machte nach dem
selbst verschuldeten Zusammenbruch des sozialistischen Weltsystems ihre
Ansprüche als alleinige imperialistische Supermacht geltend und man
„konstruierte“ zusammen mit den anderen NATO-Mächten einen Kriegsgrund für ein militärisches
Vorgehen gegen Jugoslawien: die Völkermordlüge.
Heute befindet sich der
größte außerhalb des Territoriums der USA gelegene Militärstützpunkt, Camp
Bondsteel, das Hauptquartier des US-amerikanischen KFOR-Kontingents (MNTF-E) , in einem Teil des durch diesen Krieg zerstückelten
Jugoslawiens im Kosovo, von dem aus US/NATO-Kriegsflüge in alle Welt gestartet
werden.
Gegenwärtig wird seitens
der USA/NATO auch Krieg gegen einen Teil der Ukraine geführt, der von den USA
seit 1994 detailliert vorbereitet wurde, weil, gemäß dem Berater der
US-Regierung, Brzezinski, man Russland damit empfindlich schwächen wollte !!
Viele, auch damalige
Perestroika-Anhänger, erkennen heute, dass diese Politik- von Gorbatschow und
Jelzin ausgehend- nicht nur:
a) den Sozialismus
beseitigt,
b) die Sowjetunion
gespalten und schließlich abgeschafft,
c) die Welt v. einer
multipolaren zu einer unilateralen Welt unter US/NATO-Herrschaft gezwungen u.
d) die verheerenden mit
atomaren Waffen der Neuzeit geführten Kriege im Nahen Osten und
Afrika erst möglich gemacht hat.
Diese von Gorbatschow und
Jelzin in der Sowjetunion eingeleitete Politik der Perestroika widersprach
der Verfassung der UdSSR
und war gesetzwidrig, da sie das russische Volk dem Wolfsgesetz des Kapitalismus
unterworfen hat.
Die Volkswirtschaft
Russlands ging seit 1990 bis zum Machtantritt Wladimir Putins stark bergab, das
russische Volk hungerte !!
Die Perestroika zu
bejubeln, ja aus ihr gar eine handlungsfähige Außenpolitik machen zu wollen,
würde bedeuten, alle Staaten, die sich gegenwärtig im Kampf gegen die US/NATO
befinden, dem Diktat der Mächtigsten dieser Welt zu unterwerfen !!
Übrigens, nichts anderes
sagt auch die Präambel der Charta von Paris, die Herr Demitschew so lobend
erwähnt.
Darin wird die
Marktwirtschaft und der Pluralismus als allein gangbarer Weg für die Staaten,
die sich der Charta von Paris verpflichtet fühlen, hervorgehoben.
Mit anderen Worten,
denjenigen Staaten, die NICHT DEN WEG
DER MARKTWIRTSCHAFT EINSCHLAGEN, will man auch keine finanzielle Unterstützung zuteil werden lassen!
Gestützt auf diese
Aussagen der Charta von Paris hat die EU bisher auch Kuba jegliche finanzielle
Hilfe verweigert !!
Die von Demitschew gepriesene Charta von Paris will
also nichts als den marktwirtschaftlichen Spielraum--sprich Ausdehnung des
europäischen Monopolkapitals—„bis an die Küsten des Stillen Ozeans“
vorantreiben, um schließlich in einer vom Kapitalismus dominierten
„Weltordnung“ aufzugehen !!!
Noch Fragen ?